Full text: Vaterlandskunde für Schule und Haus im Königreiche Sachsen

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Nur etn Fluß, die Neisse (mit ihrem Nebenfluß, 
Man bau) in der Zittauer Gegend, welche in Sach¬ 
sen blos wenige Meilen fließt, strömt der Oder und 
durch diese der Ostsee zu; die übrigen Gewässer fal¬ 
len mit der Elbe in die Nordsee. Von Osten nach 
Westen folgen unsere größten Flüsse also neben 
einander: In der Oberlausitz die Neisse und Spree; 
im Meißner Kreise die Elbe; im Erzgebirgischen und 
Leipziger die Mulde; im Voigtlandischen die weisse 
Elster. 
Unsere wasserreichste Provinz ist das Erzgebir¬ 
ge, dessen Quellen in dürren Jahren am längsten aus- 
halten, dessen Gewässer noch Mühlen treiben, wenn 
diese überall stehen. Wasserfalle von Bedeutung 
fehlen unfern romantischen Gegenden; doch bilden die 
Bache der Sachs. Schweiz manch herrliches Schau¬ 
spiel dieser Art und im obern Erzgebirge hat die Mul¬ 
de mehrere breite, doch nicht über 4 Ellen hohe Falle. 
Alle Gewässer fördern Handel und Gewerbfleis, 
(denn nur durch sie bestehen Mühlen, Bleichen, Ham¬ 
merwerke rc.) die Erzgebirgischen und Voigtlandischen 
aber ganz besonders den Bergbau, der ohne Was¬ 
ser gar nicht betrieben werden kann, und das Flös¬ 
sen des Holzes, das, wenn es so weit gefahren 
werden sollte, als es schwimmt, in den holzarmen Ge¬ 
genden ungeheure Preise haben würde. Die meisten 
Hölzer flößt man auf der Elbe, Weise ritz, Mulde, 
Zschopau, und weissen Elster; viel auch auf man¬ 
chen der genannten kleineren Flüsse und Bache, und auf 
dem, von der schwarzen Elster gespeiseten, Gröde- 
ler Floßkanal, Riesa gegenüber. Zur Förderung 
des Bergbaues dienen gleichfalls künstliche Wasserlei¬ 
tungen oder Kanäle, die wir beim Bergbau naber 
kennen lernen. Der mit Recht sogenannte große Kur¬ 
fürst August im 16ten Jabrhundert würdigte das 
Floßwesen besonderer Aufmerksamkeit. Seine jetzige 
zweckmäßigere Einrichtung und größere Ausdehnung, be¬ 
sonders auf den Betrieb des Bergbaues, verdankt es 
unserm verstorbenen, unvergeßlichen Könige.
	        
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