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Viertes Kap. Allgemeinste Gestalt der Welt.
las, aber ohne Erfolg. Ganz Nord-Afrika war noch ein Siz der Kultur
und der Fülle
Viertes Kapitel.
Allgemein st e Ge st alt der Welt.
I. Charakter des Zeitraums.
8- i.
Wir haben den raschen Fortgang der Völker von der Wildheit zur Kul¬
tur, von der Schwäche zur Kraft, von der Uncrfahrenheit zur Weisheit ge¬
sehen. An der Einrichtung der Staaten ist eifrig und mit Erfolg, hier zur
Begründung der Freiheit, dort zur Befestigung der Herrschaft, gearbeitet wor¬
den. Der reifende Verstand hat allenthalben in göttlichen und menschlichen
Dingen Schäze der Erkenntniß gesammelt, und Vieles davon ist in die Aus¬
übung, ins Privatleben und in die Gesellschaft übergegangen. Industrie,
Kunst, Wissenschaft und Ausbreitung des Verkehrs unter Menschen und Völ¬
kern haben in steigendem Verhältnisse die Bequemlichkeiten und Genüsse des
Lebens vervielfältigt, und endlich sind die wichtigsten Nationen der Erde in
eine große Masse — sonach in die Gemeinschaft der Anwendung ihrer einst
getheilten oder feindseligen Kräfte — zusammengetreten.
Nach so wichtigen Fortschritten und bei dem gehäuften Schaze der Er¬
fahrung mochte man nicht mit Grund noch Größeres für die Folge erwarten?
— Aber solcher Hoffnung entgegen — wenn sie je gehegt ward —• erblicken
wir einen traurigen Stillstand, ja wohl einen Rückschritt in den Bestimmun¬
gen der Menschen. Als ob das Höchste bereits erreicht gewesen, was unter
den Umständen jener alten Zeit und nach dem Gange, welchen die Bildung
der Menschen jener Vorwelt genommen, erreicht werden konnte, sing der
Rückgang, scheinbar unausweichlich, an; so wie aus die Periode der vollen
Manns kraft das hinfällige Alter folgt. Die Triebräder der alten Ver¬
fassungen, wodurch die Freiheit sollte geschüzt werden, waren abgenüzt, und
es fehlte an Geist oder an Kraft, sie wieder herzustellen oder neue zu erbauen.
Ermattet durch die langgcdauertc Anstrengung gaben sich die Bürger des