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des dreißigjährigen Krieges. 
richt, daß Boucquoi bei Budweis den Grafen von Mannsfeld ge¬ 
schlagen, daß Prag von ihm bedroht sey; und nun zogen auch die Böhmen 
„„verweilt ab zur Rettung ihrer Hauptstadt. 
Inzwischen hatten sich zu Frankfurt die Kurfürsten versammelt, den 
mimt Kaiser zu wählen. Ferdinand — dessen Kurstimme troz des Wi¬ 
derspruches der böhmischen Stände als rechtsgiltig anerkannt ward — eilte 
dahin durch die jezt offenen Wege, und erhielt durch Stimmenmehrheit die 
heiß gewünschte Krone des teutschen Reiches (28. August 1619), während in 
Prag die böhmischen Stände ihn der ihrigen verlustig erklärten, und an 
seine Stelle — nach einigem Streite zwischen Lutheranern und Reformirtcn 
— zum Triumph der Letzteren den Kurfürsten von der Pfalz, Frierich V., 
erwählten. Mit Böhmen waren auch Schlesien und Mähren, Ober- 
östreich und die protestantischen Stände von Niederöstreich zu einer Gc- 
neralkonföderation verbunden, und Bethlen Gabor durchzog siegreich 
Ungarn. Die vereinigten Feinde lagerten sich abermal vor Wien, und 
abermal retteten Ferdinand sein Muth und sein Glück. Die Feinde wurden 
durch Mangel und Witterung zum Rückzüge gezwungen, Bethlen Gabor schloß 
einen Waffenstillstand. 
Doch nimmer hätte durch eigene Kraft der Kaiser sich retten mögen: 
der Beistand von Fremden, wie noch vielmal sonst, erhielt das glückliche 
Erzhaus. Die katholische Ligue in Teutschland, den Triumph der Protestan¬ 
ten in Böhmen und Oestreich mit Unwillen und Furcht betrachtend, zeigte 
sich bereit, den bedrängten Ferdinand zu unterstüzen. Bald ward mit Maxi¬ 
milian, dem Matsklugen und tapfern Herzog von Baicrn, dem Haupte 
der Ligue, ein Bündniß geschlossen, während auch Spanien und der Papst 
Subsidien und Streiter versprachen, und die mächtigsten protestantischen 
Stände in Teutschland theils durch Furcht und Bestechung, theils durch Haß 
gegen die reformirte Kirche — was zumal bei dem Kurftirsten von Sachsen 
der Fall war — abgehalten wurden, Partei für Friedrich V. zu nehmen. 
Der Ucbcrrest der Union, obschon ihre nicht unansehnliche Heeresmacht unter 
dem Markgrafen von Anspach im Felde stand, schloß kleinmüthig zu Ulm 
(3. Juli 1620) einen Neutralitätsvertrag in Ansehung der böhmischen 
Händel, „den Kurfürsten Friedrich wolle sie nicht weiter, als in seinen 
pfälzischen Ländern schützen." 
Asio sah sich König Friedrich in dem schweren Kampfe, den er auf sich
	        
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