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des Nordens und Ostens. 
Sein großer Sohn, Gustav Adolf*), erst 18 Jahre alt, ergriff unter 
den drohendsten Stürmen das Ruder mit starker Hand. Zuvorderst ward zu 
Siörvd Friede geschlossen mit Dänemark (1613). Die englische Ver¬ 
mittlung rettete dabei Schweden vor bedeutendem Verluste. Ein zweijähriger 
Stillstand mit Polen (1614) gewährte die Zeit zur nöthigen Sammlung der 
Kraft, und der Friede zu Stolbowa (1617), mit Rußlands neuem Beherr¬ 
scher, Michael Romanow, eingegangen, höchst kostbaren Gewinn. Schwe¬ 
den erhielt Kexholm, Karelen und Jngermanland; die Russen wur¬ 
den ganz von der Ostsee ausgeschlossen. 
Nunmehr ward der Krieg wider Polen erneuert (1617) mit Ruhm und 
Glück. Einige Waffenstillstände unterbrachen zwar den Lauf der schwedischen 
Eroberungen; doch ward ganz Liestand und ein großer Theil des polni¬ 
schen Preußen gewonnen, in offener Feldschlacht wiederholt und glorreich 
gesiegt. Vergebens sandte der Kaiser ein Hilssheer nach Polen, und ermun¬ 
terte Sigmund zur Fortsezung des Kampfes. Frankreich und Holland, 
Gustav Adolfs Waffen nach einem größeren Schauplaze lenkend, erwirkten 
endlich durch kluge Vermittlung zu Altmark einen Waffenstillstand auf sechs 
Jahre (später auf weitere zwanzig Jahre verlängert) (1629), welcher Lief- 
land und in Preußen Memel, Elbing und Pillau in Gustav's Händen ließ. 
Gustav's Thaten in Teutsch land und seinen Tod daselbst erzählt die 
Geschichte des dreißigjährigen Krieges (s. oben Kap. VI.). 
§. 8. Geschichte Polens, Preußens und Lieflands. 
In Polen regierte im Anfang des Zeitraumes der weise Sigmund I. 
(1306—1548), der Jagellone. Unter ihm geschah die Aufhebung deS 
teutschen Ordens in Preußen, und wurde durch den Frieden von Krakau 
(8. April 1525) Hinterpreußen dem damaligen Hochmeister Albrecht von 
Brandenburg, der sich zur lutherischen Kirche wandte, als ein weltliches, 
auf seine männlichen Nachkommen und Brüder vererbliches, von Polen zu 
Lehen gehendes Herzogthum überlassen, die schon 1466 geschehene Vereinigung 
Borderpreußens mit Polen aber bestätigt. Seit dieser Zeit hat der teutsche 
Orden nur noch in Teutsch land fortgedauert; der jeweils gewählte Hoch- 
) Mauvillon, histoire de Gustave Adolphe, composée sur tout ce qui a paru de 
plus curieux etc.
	        
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