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und des Wasserweges nach Ostindien. 
Freund, umgarnt ihn mit tückischer Kunst, schlägt ihn endlich in blutiger 
Schlacht, Angesichts von Cusko, Angesichts von Myriaden Indianern, welche 
sich des Wahnsinnes ihrer Feinde srcuen, doch den Muth nicht haben, ihn zu 
benuzcn, nimmt ihn gefangen, und läßt ihn, den tapfern, redlichen, kranken 
Greis, sterben durch Henkershand (1338). 
Aber nicht lange genoß er die Früchte so schändlicher That. Eine Ver¬ 
schwörung wurde gegen ihn angesponnen unter dem Namen des jungen Soh¬ 
nes von Almagro, und Pizarro, in seinem Palast zu Lima, fiel durch das 
Schwert von Meuchelmördern (1541.) 
Um dieselbe Zeit laugte aus Europa der neue königliche Gewaltsträger 
Vaca de Castro an, die Zügel des gleiches zu übernehmen. Cr führte 
die königliche Macht wider die Verschworenen, schlug dieselben, und ließ ihre 
Häupter hinrichten. Ihm folgte in kurzer Frist Blasco Nugnez Vcla, 
von Kart V. zum Viceköuig von Peru und Vorsizcr des hohen Gerichtshofes 
ernannt und beauftragt mit der Vollstreckung eines neuen Gesezcs, welches 
Karl so eben, nach den Vorschlägen des Rathes von Indien und anderer 
Männer von Einsicht, zumal auch des edlen Bartholomäus de las 
Casas, für seine amerikanischen Länder gegeben hatte. Dieses Gesez erklärte 
alle eingeborenen Amerikaner für frei, widerrief viele RepartimicntoS (oder 
Vertheilung von Land und Leuten), beschränkte die Rechtswirkung der übri¬ 
gen, und stellte die Indianer, wie die Spanier, unter den Schuz eines glei¬ 
chen, milden, der Humanität huldigenden Rechtes. 
Die Strenge, womit Nugnez de Vcla dieses Gesez in Ausführung sezte, 
riefeine neue Empörung hervor. Unter Anführung Gonzalo Pizarro's. 
des lcztcn noch lebenden Bruders von Peru's Eroberer, sammelten sich die 
Mißvergnügten in Waffen, besiegten den Viceköuig, und tödteten ihn (1346) 
Da sandte Karl V. den Priester Pedro de la Gasea, Rath der Inquisi¬ 
tion, einen klugen, standhaften, streng rechtlichen.Mann, mit ausgedehnter 
Vollmacht zur Stillung der Unruhen und zur Wiederherstellung der königlichen 
Gewalt. Mit Weisheit und Kraft beschwor dieser die Stürme, welche so 
lange über Peru gewüthet, besiegte Pizarro, der sich zum Statthalter hatte 
ausrufen lassen, und ließ ihn hinrichten (1348). Nach hergestellter Ruhe 
kehrte er zum König nach Spanien zurück, arm, wie er gekommen war, und 
brachte 1,300,000 Pesos in den öffentlichen Schaz. Doch erneuerten sich 
noch öfters die Gewaltthaten und Blutscenen in Peru, bis die gesezlose Rotte
	        
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