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Fünftes Kap. Der große nordische Krieg. 
zur Milderung der alten moskowitischen Barbarei gethan hatte (s. B. VH 
S. 306). Er hinterließ drei Söhne, Fedor und Iwan von seiner ersten, 
und Peter von seiner zweiten Gattin, außer ihnen noch gleichfalls von der 
ersten eine Tochter, Sophia. Fedor (1676—1682), welcher ihm folgte, 
war gleich weise und thätig. Seinen glücklichen Krieg gegen die Türken 
krönte 1680 ein aus20 Jahre geschlossener Friede, wodurch die ukrainischen 
Kosaken, welche früher den Türken gehorchten, aber von denselben abge¬ 
fallen waren, der russischen Hoheit unterworfen blieben, und die Tar¬ 
daren von der russischen Grenze sich zurückzogen. Auch im Inneren waltete 
Fedor glücklich und kräftig. Mchreres geschah zur Verbesserung der Erziehung 
und zur Erhebung der Staatskräfte. Der Stolz des Adels, welcher die 
Verleihung der Staatsämter an die Verdienstvollen hinderte, wurde — des¬ 
potisch genug — gebrochen durch die Verbrennung der Geschlcchtsbücher. 
Sterbend ernannte Fedor den jüngeren Bruder, Peter, zum Nachfolger, 
statt Iw an's, des älteren, welcher blind und sehr geistesschwach war. Aber 
die Prinzessin S opHia erregte zu Gunsten Jwan's einen Aufstand der Strelz i, 
worin die Häupter der Gegenpartei gctödtct, sodann Iwan mit Peter zum Czar aus¬ 
gerufen und Sophia zur Mitregentin erklärt ward (1682). Der Reichskanzler 
und Feldherr Wasilei Golizin, mit dessen Hilfe solche Umwälzung statt¬ 
gefunden, blieb an der Spize der Geschäfte. Es wurde durch einen neuen 
Traktat der Friede mit Schweden bestätigt, ein ewiger Friede mit Polen, 
worin dieses auf die Ukraine und ans Smolensk Verzicht leistete, ge¬ 
schlossen (1686) und ein Krieg gegen die Türken, abermal der Kosaken 
willen, begonnen. Während dieses Krieges nahm Sophia den Titel Selbst¬ 
herrscherin an, ihren Namen von nun an jenem ihrer Brüder in den 
öffentlichen Verordnungen bcisezend. Zur Befestigung ihrer Herrschaft sollte 
Peter, jezt siebenzehn Jahre alt, ermordet werden. Er jedoch erfuhr den 
Anschlag, rettete sich durch augenblickliche Flucht, sammelte seine Getreuen, 
stürzte Sophien, verschloß sie in ein Kloster, und ergriff den Herrscherstab 
(1689). Iwan entsagte der Regierung, doch hieß er Czar bis an seinen 
Tod (1696). 
Der Czar Peter, nach dem Besiz eines Hafens am baltischen Meere 
lüstern, trat in den Bund gegen Schweden (11. Nov. 1699), und er¬ 
klärte den ungerechten Krieg (1. Sept. 1700). Bevor wir ihn jedoch in den¬ 
selben begleiten, müssen wir auf die Persönlichkeit des großen Mannes, welche
	        
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