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Haufe wogte, von Erstaunen und Entsetzen gefesselt, auf dem weitläufigen,
durch die Feuersäule erleuchteten Platze. Funken fielen,, wie ein,dichter
stiegen, auf die erhellten Häuser jenseits des Kanals, auf die Schiffe, auf
den Platz. Hier rasselten Wagen, liefen, wie betäubt, Menschen, mit
Kleinigkeiten, die fie gerettet hatten, ertönte das dumpfe Geschrei der
Gefährdeten, während Polizeidiener die Nettenden wie die bloß Neugierigen
ergriffen, damit fie Reihen bildeten, die das Wasser in Schläuchen von
dein Kanäle bis zu den Spritzen sich reichen sollten., Bull ward, von
Steenersen getrennt. Er eilte durch die Mcnschenmasse gerade auf das
große Portal des Schlosses zu. Oft ward er ergriffen. Man wollte ihn,
wie die klebrigen, zwingen, sich in die Reihen, die sich die Schläuche
zureichten, zu stellen. Mit Macht riß er sich los und suchte immer eiliger
nach dem Schlosse durchzudringen. In dem Portale waren Wagen,
Spritzen, Menschen zusammengedrängt; ein verworrenes Geschrei, eine
mehr" störende Anstrengung, zwecklos nach allen Richtungen. Die befeh¬
lenden Führer vermochten kaum einige Ordnung in dieses Chaos zu
bringen, und Bull sah die Möglichkeit nicht ein,, wie er hier durchkom¬
men könnte. Aber er mußte. Hin- und hergestoßen, getreten, oft selbst
in gebietendenr Tone zurückgewiesen, drang er immer vor und erreichte
den Hof. Hier wohnte zwei Treppen hoch, in dem Flügel des Schlosses,
die Schwester seiner verstorbenen Mutter. Durch Möbel, Wagen,
Spritzen, hin- und herlaufende Menschen, oft von den Wasserstrahlen
benetzt, suchte er mit großer Anstrengung den wohlbekannten Eingang zu
finden. Aber auch da noch waren die Schwierigkeiten nicht überwunden.
In erschrockener Eile stürzten Viele, mit großen Bündeln beladen, die
Treppe herunter und hinderten die wenigen Kühneren, die hinauf wollten.
„Eilt, eilt hinunter zu kommen, eilt um Gottes willen aus dem Gebäude,"
schrieen die Ersteren. Viele von den Letztem ließen sich abschrecken. Sie
liefen mit den klebrigen hinunter. Wenige drängten sich noch immer
vorwärts. Bull stieß Jeden zurück, und je größer man die Gefahr schil¬
derte, desto mehr eilte er. Um ihn herum knisterten die Flammen; ob
auch unter ihm, vermochte er nicht zu unterscheiden. Ein langer, wohl¬
bekannter Gang lag vor ihm. Allenthalben lagen zerbrochene Möbel,
Kleider, Geräthe von allerlei Art; aber kein Mensch war mehr zu sehen.
Die Thüren an beiden Seiten waren offen, und zeigten in den verlassenen
Gemächern die größte Verwirrung. Endlich erreichte er die Wohnung
der theuren Tante. Sie hatte in seiner Kindheit, in seiner frühen Jugend
die Stelle der verstorbenen Mutter vertreten, sie war ihm über Alles
werth. Auch diese Wohnung schien verlassen. Die Thüren waren alle
geöffnet, in der Wohnstube erblickte er heruntergerissene Spiegel, zerbro¬
chene Stühle, Wäsche, Kleider, Betten unter einander, die Schubladen
aller Schränke herausgezogen, und ein brennendes Talglicht stand düster
leuchtend auf einem Tische. Laut rief er in die leere Stube hinein. Da
trat ein alter Diener hervor, noch beschäftigt, einige Sachen von Werth
zu retten.
„Knud," rief Bull, „wo ist die Frau?"
„Fort, gerettet," antwortete dieser; „aber das arme Kind, das
liebliche Mädchen aus Tellemarken, die liebe, liebe" — „Luise?" schrie
Bull, und der Athem stockte. — „Ja diese. Sie rettete mit aller Beson¬
nenheit, und während die Frau in großer Verwirrung herumlief, beschwur
sie sie, sich auf das Wichtigste zu besinnen. Da besann sich die Tante aus