84 
Zweites Kap. Die Zeiten Ludwig's XIV. 
Die Krone Spanien, ihre Schwäche fühlend, trat diesem Frieden bei 
(17. Sept.), unter holländischer Vermittlung. 
Durch denselben erhielten die Holländer nach des Königs Gewährung 
alles Verlorene, insbesondere Mast richt, zurück. Spanien aber trat die 
ganze Franche Comte und in den Niederlanden eine ansehnliche Zahl 
von Städten, als Dalcncicnnes, Conds, Cambray, St. Omer, 
Npern, Kassel, Maubeuge u. a. mit Zubehör an Frankreich ab, erhielt 
jedoch eine Anzahl Festungen, welche Holland als Vormauern gegen Frank¬ 
reich dienen sollten, wie Charleroi, Courtrai, Oudcnarde, Gent 
und andere, und das Hcrzogthum Limburg zurück. 
Nun bequemten auch der Kaiser und das Reich sich zuni Frieden 
(3. Fcbr. 1679). Frankreich entsagte dem Bcsazungsrechtc in Philipps¬ 
burg, das cs seit dem wcstphälischen Frieden besessen, und erhielt dagegen 
Frei bürg im Breisgau. Das Hcrzogthum Lothringen blieb in Frank¬ 
reichs Besiz, weil der Herzog sich weigerte, die harten Bedingungen einzu¬ 
gehen, unter welchen Ludwig dessen Zurückstellung anbot. 
Nach schon geschlossenem Frieden mit Holland hatte der damit mißver¬ 
gnügte Prinz Wilhelm noch einen Angriff aus die Franzosen bei MonS ver¬ 
sucht (14. Aug. 1678). Der Marschall von Luxemburg erwehrte sich 
jedoch desselben, und ein paar tausend Leichen waren die einzige Frucht des 
unverantwortlichen Beginnens. 
§. 18. Br andenburgisch-schwedisch er Krieg. 
Noch erübrigte die Friedensstiftung zwischen Brandenburg und Schwe¬ 
den. Dem Bunde mit Frankreich gemäß hatte Schweden schon im Dezem¬ 
ber 1674 einen Einfall in Brandenburg gethan. Das gedrückte Land 
schrie um Hilfe. Der große Kurfürst eilte aus seinen Winterquartieren in 
Franken herbei, schlug die Schweden bei Fehrbcllin (18. Juni 1673), 
und trieb sie in ihre eigenen Provinzen. Zugleich schloß er ein Bündniß mit 
dem Hause Braunschwcig, mit dem Bischof von Münster und mit 
Dänemark gegen Schweden. Auch der Kaiser und das teutsche Reich, auch 
Spanien und Holland kündeten dieser Krone den Krieg an. Sie war 
zu schwach gegen so viele Feinde. Bremen, Verden, der größte Theil 
von Pommern, auch Wismar gingen noch in diesem und dem folgenden 
Jahre verloren; Stettin und Stralsund wurden 1678 erobert. Auch
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.