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VI. Das große Frankenrrich, 
ihnen aufgerichtet, Magdeburg, Bremen, Verden, 
Paderborn, Osnabrück, Münster rc., von wo aus 
für ihre Unterweisung und ihr Wachsthum im Christen- 
thnme gesorgt ward. Das geschah insonderheit von dem 
trefflichen Liudger, einem Friesen und gewesenen Mis¬ 
sionar der Friesen, der sein segensreiches Leben als Bi¬ 
schof von Münster beschloß (809). So hatte der lange, 
Ztjährige Krieg, welcher allerdings das Gepräge eines 
Relio nskri egs trägt, obgleich Karls Bekehrungsweise 
mit dem Schwert nimmermehr gutgeheißen werden kann, 
doch unter des gnädigen Gottes Lenkung recht wohlthätige 
Folgen: die Sachsen wurden ihrer Wildheit entkleidet, 
ihrem traurigen grauenvollen Götzenthnm entrissen und 
nachher so fromme Christen als sie vorher rohe und blut¬ 
dürstige Heiden gewesen. Sie wurden die besten unter 
den damaligen Christen. 
Ich habe den Sachsenkrieg nacheinander fort erzählt; 
dazwischen fallen aber viele andere Kämpfe Karls, davon 
ich nun das Hauptsächlichste mittheilen muß. 
Gleich in der ersten Zeit seiner Regierung sandle der 
Papst Hadrian I. Eilboten zu ihm und rief ihn „als 
den Schirm Herrn des heil. Stuhles" gegen den 
Lombardenkönig Desideri« s an, von welchem er hart 
bedrängt werde. Karl gieng mit zwei Heereszügen über 
den Mont Cenis und Sauet Bernhard nach Italien, 773. 
Als Desiderius von einem Thurm aus die starke Macht 
der Franken und an ihrer Spitze den hohen ganz von 
Eisen umpanzerten König Karl erblickte, sprach er zu sei¬ 
nen Freunden: „Lasset uns hinabsteige» und uns in die 
Erde verbergen vor dem Zornesanblick dieses gewaltigen 
Feindes!" Desiderius wurde in Pavia belagert und nach 
sieben Monaten mußte er sich ergeben. Karl entthronte ihn 
und schickte ihn in's Kloster. „Die eiserne Krone" 
— so heißt die Lombardische •— setzte er sich 
selbst ans. Von Pavia zog er nach Rom, wo er dem 
Papste die Pipinsche Schenkung bestätigte und noch ver-
	        
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