Full text: Griechische Heldensagen für die Jugend

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leitet an und stieg, den Leib gegen die niederprasselnden 
©teilte und Lanzen dicht unter den Schild geschmiegt, 
von Stufe zu Stufe bis zum Mauerrande empor. 
Da traf ihn Zeus mit seinem Donnerkeil. Die zer¬ 
rissenen Glieder des Frevelmütigen flogen weit umher 
von der Leiter, die Haare auf seinem Kopfe brannten 
in lichten Flammen, und schwarz von Rauch und 
Feuersglut stürzte der Rumpf auf deu Boden nieder. 
Dies grauenvolle Götterzeichen erschreckte die Be¬ 
lagerer, daß sie im Sturme ittne hielten; aber die 
Thebaner, auf die Gunst des Zeus vertrauend, brachen 
nun zu Fuß und zu Wagen aus allen Thoren hervor, 
stürzten sich mit Ungestüm auf die feindlichen Heer¬ 
scharen und warfen sie eine weite Strecke von der 
Stadt zurück. 
Auf der Flucht kam der Seher Amphiaraos 
mit seinem Streitwagen an einen Fluß, dessen Strö¬ 
mung den Lauf seiner Rosse hemmte. Einer der 
thebanischen Helden, der ihn verfolgte, war dicht hinter 
ihm und erhob schon den tödlichen Wurfspieß, um ihm 
den Rücken zu durchbohren. Aber Zeus bewahrte den 
frommen Seher vor dem unrühmlichen Tode eines 
Flüchtlings. Sein Blitzstrahl spaltete die Erde, und 
Amphiaraos fuhr vor den Augen des erstaunten Feindes 
mit Rossen, Wagen und Wagenlenker in die klaffende 
Tiefe, die sich alsbald wieder über ihm zusammenschloß. 
An der Stelle, wo das geschah, wurde nachmals ein 
Tempel errichtet, in welchem der zu den Unsterblichen 
erhobene Seher den Menschen Orakel erteilte. 
Andrä, Griechische Heldensagen. ]5
	        
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