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YIII. Das Papstthum.
Erzbischöfe von Palermo seine Sünden gebeichtet hatte
und von diesem wieder in den Schoos der Kirche aus¬
genommen worden war, zu Firenzuola in Apulien,
13. Dez. 1250, im 56. Lebensjahre. Der Papst hatte
gesiegt und froh lockte.
Untergang der Hohenstaufen.
Friedrich II. hinterließ vier Söhne, von denen wir
zwei schon kenne», — Konrad, Heinrich den Jün¬
gern, Enzio und Manfred. Keiner von ihnen konnte
z» der Höhe der Vorfahren aufsteigen; ja es sollte das
Haus der Hohenstaufen nach so hehrer Pracht in Bälde
gänzlich und traurig untergehen. War's ein von dem
grausamen Heinrich VI. her auf dem Geschlechte haftender
Fluch — nach dem Worte: Ich will die Sünden der
Väter heimsuchen an den Kindern bis ins dritte und
vierte Glied? Wer hat des Herrn Sinn erkannt?! Es
ist jedenfalls die Elldgeschichte dieses Hauses tiefergreifend.
Da der Papst, welcher nach des Kaisers Tode von
Lyon nach Rom zurückgekehrt war, den schärfsten Be¬
fehl nach Deutschland ergehen ließ, daß niemand weiter
dem Kon rad von Hohenstaufen, „dem Herodessohne",
gehorche, sondern jedermann den Wilhelm von Hol¬
land als deutschen Oberherrn anerkenne, so wurden des
Erster» Verhältnisse dort ungemein mißlich. Beinahe
wäre er in Regensburg bei einem durch den dortigen
Bischof angestifteten Ueberfall um's Leben gekommen;
seine Rettung verdankte er nur dem getreuen Grafen
von Eber stein, der sich in sein Bette legte und für
ihn erschlagen ließ. Da Konrad in Deutschland
nichts mehr ausrichten konnte, so begab er sich von hier
nach Italien, um wenigstens das väterliche Erbe des
Si ci lische» Reichs seinem Hause zu erhalten. Das
gelang ihm auch im Verein mit seinem tapfern Bruder-
Manfred. Er starb aber schon vier Jahre nach seinem
Vater, 1254, an einem hitzigen Fieber mit Hinterlassung