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X. Das Komincn einer neuen Zeit. 
schon lange vorher kannten; eS ist aber nicht zu zweifeln, 
daß der Mönch es unabhängig davon n a cherfnnden hat. 
Es ist eine Mischung von Salpeter, Schwefel und Kohle. 
In Deutschland brauchte man es zuerst zum Sprengen 
von Felsen, doch schon in der zweiten Halste des vier¬ 
zehnten Jahrhunderts auch im Kriege. Anfangs hatte 
man nur ganz grobes Geschütz; man schoß ans gewalti¬ 
gen weitmündigen Kanonen schwere Steine, dann große 
eiserne Kugeln gegen die Mauern belagerter Schlösser und 
Städte. Bald goß man aber auch kleinere Kanonen, 
deren man sich in der Feldschlacht bediente. Die Kano¬ 
nen hießen zuerst „Bombarden." woher das Wort „bom- 
bardiren" kommt. Noch gegen das Ende des vierzehn¬ 
ten Jahrhunderts kamen aber auch die Handbüchsen 
in Gebrauch, bei denen man zuerst, wie bei den Kanonen, 
das Pulver auf dem Zündloche mit einer brennenden 
Lunte anzündete, bis man weiterhin eine bessere Einrich¬ 
tung mit Stahlrädern, mit Hahnen k. erfand. Zur 
allgemeinen Anwendung gelangten indessen die Hand¬ 
büchsen und die Feuerwaffen überhaupt erst in unserm 
fünfzehnten Jahrhunderte. Jetzt mußte aber freilich die 
Kriegsführnng eine ganz andere Gestalt gewinnen. Per¬ 
sönliche Kraft und Tapferkeit trat sehr zurück und die 
Stärke der Festen war schwach geworden. O wie betrübt 
schaute ein mancher Ritter ans seiner stolzen Burg, dar¬ 
innen die Bäter des Feindes gespottet, auf die feuer¬ 
speienden und schrecklich bellenden Ungethüme drüben, 
aus deren Maule so harte Bissen herflogen, daß die für 
die Ewigkeit gebauten Mauern und Thürme zerbröckelt, 
zermalmt zusammenstürzten! Und wie schmerzte es ihn, 
der sonst ans seines Armes Riesenkraft getrotzt, wenn 
er auf dem Plane mit gefällter Lanze gegen den Feind 
ansprengte und eine entgegensausende Kugel ihm Arm und 
Lanze wegriß! 
Wen» wir an's Mittelalter denken, so stellen sich 
uns nnwillkührlich die herrlichen Ritter vor Augen. 
Aber ihr erkennet es, liebe Leser, vor den Fenerwaf-
	        
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