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landsverräterischer Verbindung. Das 14000 Hopliten starke 
athenische Heer, das heranzog, wurde in tapferem Kampfe, 
wobei sich die Freunde des Kimon hervorthaten, bei T a n ä g r a 
geschlagen, aber auch das peloponnesische Heer verliess 
Böotien. 62 Tage darauf unterlag das böotische Heer 
dem rasch wieder erfolgten Angriff der von Myronides geführten 
Athener bei Oenophyta (458 oder 457). Dieser Sieg brachte 
Böotien, Phokis und die opuntischen Lokrer unter 
Athens Führung. Aegina ergab sich, verlor Kriegsflotte 
und Mauern und wurde Mitglied des Seebundes. Um diese Zeit 
war durch den um 460 begonnenen Bau der zwei langen Mauern, 
von denen die nach dem Piräeus 7, die nach dem Phaleron 6 km 
lang war, die Verbindung Athens mit seinem Hafen sichergestellt. 
Jetzt griff Athen den Peloponnes an. Tolmldes verbrannte auf 
einem Seezuge das spartanische Arsenal in Gytheion; die Achäer 
schlossen sich an Athen an. 
Das gewagte ägyptische Unternehmen endete aber (454 oder) 
453 mit der Vernichtung der Flotte und des Heeres, auch eine 
Ersatzflotte von 50 Trieren wurde grösstenteils vernichtet. Aus 
Furcht vor einem persischen Angriff hatte man 454 den Bundesschatz 
auf Antrag der Samier von Delos nach Athen verbracht. Der aus 
der Verbannung zurückgerufene Kimon vermittelte zwischen Sparta, 
das auf 30 Jahre Frieden mit Argos schloss, und Athen einen fünf¬ 
jährigen Waffenstillstand. Dann zog er, die innere Politik 
Perikies überlassend, mit 120 Trieren nach Cypern zum Schutz 
der dortigen Griechen; nachdem er bei der Belagerung von 
Kition gestorben war, erfocht die attisch - bundesgenössische 
Macht einen bedeutenden Doppelsieg bei Salamis (449). 
Aber Perikies liess sich durch die grossen Verluste an 
Bürgern, welche die Kämpfe der letzten Zeit gebracht, hatten, 
überzeugen, dass Athen nicht zugleich gegen den Peloponnes 
und gegen Persien kämpfen könne, hielt den ersteren Kampf 
für unvermeidlich und rief die siegreiche Flotte zurück. 
Mit Persien in Susa durch Kallias geführte Unterhandlungen 
führten zum mindesten dazu, dass Athen sich in Cypern und 
Aegypten nicht mehr festzusetzen versuchte, dagegen der Gross¬ 
könig die Athener im Besitz der asiatischen Griechenstädte nicht 
störte und keine Flotte ins Aegäische Meer schickte. Ob ein 
förmlicher Friede (unrichtig der Friede des Kimon genannt) ab¬ 
geschlossen wurde, ist sehr zweifelhaft; war es überhaupt dazu 
gekommen, so wurde jedenfalls seine nationale Bedeutung von den 
Rhetoren schon des nächsten Jahrhunderts sehr übertrieben. For¬ 
mell verzichtete der Grosskönig nie auf jene Städte und verlangte 
deren Tribut von den Statthaltern von Sardes und Daskyleion.
	        
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