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<1. Auf einigen kleinern Sunda-Inseln.
e. Auf den Molukken.
2. Afrikanische Kolonien, Handelsfactoreien an den Kü¬
sten von Guinea..
Z. Amerikanische Kolonien,
n. Surinam oder Holländisch-Guhana (gegen 500Q.-M.
mit 100000 E., von denen die Mehrzahl Negersklaven). — Para-
maribo, am Flusse Surinam, über 20OM E. Hptst., wichtiger
Handelsplatz.
b. Von den kleinen Antillen St. En stäche, St. Martin und
Saba und eine Gruppe von Inseln gegenüber Caraccas, worunter
Curaçao.
4. Australische Kolonien: auf der S.W.-Küste von
Neu-Guinea, von geringer Bedeutung.
II DaS Königreich Belgien, 535 Q.-M. mit 4'/r Mill.
E., entstand 1830 ans den abgefallenen südlichen Provinzen des Kö¬
nigreichs der Niederlande. Es lehnt sich im S.O. an den Mittel-
gebirgsbogen, wo sich ein waldiges, metallreicheö Hügel- und Berg¬
land ausbreitet. Ardennen, hohe Veen. Die Ebenen sind minder
tief und sumpfig, als in Holland, und sehr fruchtbar. Maas und
Schelde. — Die Bewohner, ein Mischvolk aus niederdeutschen, fran¬
zösischen und vielleicht auch altceltischen Stämmen, sprechen theils
flämische, theils wallonische und französische Dialekte. Sie sind leb¬
hafter und unruhiger, als die Holländer. Die Mehrzahl ist katho¬
lisch. Der früher vernachlässigte öffentliche Unterricht hat sich in
neuerer Zeit gehoben. Auch die Kunst, besonders die Malerei, blüht
auf. Hanpterwerbsqnellen: In S.O. und S. Berg-, besonders Stein¬
kohlenban, in den Ebenen Viehzucht unv Ackerbau, Tabak-, Hanf-
und Flachsbau; die Gewerbsthätigkeit ist in den letzten Jahren au¬
ßerordentlich gestiegen und wetteifert mit der englischen: Brüsseler
Spitzen, Leinwand, Leder, Seiden-, Wollen- und Banmwollenwaa-
ren, Metallsachen. Der Handel gleichfalls in lebhaftem Steigen
begriffen. Beschränkt-Monarch. Verfassung; zwei Kammern (Sena¬
toren und Repräsentanten).
Eintheilung in Provinzen:
1. Brabant (Süd-Brabant), fruchtbar und trefflich ange¬
baut. — Brüssel, mit den Vorstädten 240000 E., Hptst., Resid.,
Univers., bedeutende Fabriken (Spitzen), Handel. Schöner Park.
Gegen S. Hell» Alliance und Waterloo (Schlacht 1815). Lö¬
wen, an der Dhle (Schelde), 30000 (früher 100000) E., Univers.
Normannenschlacht 801.
2. Antwerpen, sehr fruchtbar, doch im N. Haiden und
Moore. Viel Knnftfleiß. — Antwerpen, an der Schelde, 90000
(einst 200000) E. Fest., Kriegshafen, erste Handelsst. Belgiens.
(Chassö's Vertheidigung der Citadelle 1832). Mecheln, an der
Dhle, 30000 E., Sitz des Erzbischofs Primas, Fabr. (Spitzen, Lein¬
wand), Knotenpunkt des belgischen Eisenbahnnetzes.