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Afrika. Aegipten.
Dörfern wohnen, sind von schönem Körperbau, haben dicke Lippen, lo¬
ckiges Haar und braune Hautfarbe. Sie sind arm, sehr anstellig, und
wegen ihrer Treue und Redlichkeit geachtet. Die Araber ziehen als
Nomaden in den Wilsten umher. Sämmtliche Bewohner Nubiens sind
Anhänger Mohameds.
Die vorzüglichsten Ortschaften sind:
4) Sennar, oder Medinet Fungi, unter 13° 37'nördlicher Breite,
an der linken (westlichen) Seite des blauen Nils, hat drei Viertel
Stunden im Umfange und 9.000 Einwohner.
2) Hal-faia, rechts am Nil, unter 15° 46' Br., ist ein großerOrt.
5) Obeid, KordofanS Hauptstadt, war früher ein bedeutender Han¬
delsort, liegt aber jeht größtentheils in Trümmern.
4) Schendi, an der rechten Seite des Nils, hatte früher 1.000Häu¬
ser und 6.000 Einwohner, ist jeht aber sehr herabgekommen.
5) Dongola, rechts am Nil.
6) Wadi Halfa, unter 21° 53' nördlicher Breite, rechts am Nil,
welcher hier schöne Wasserfälle bildet, treibt einigen Handel.
7) Derr, oder Derri, rechts am Nil, unter 22° 44'// nördlicher
Breite, ist etwas befestigt.
8) Girgeh, oder Kirscheh, am Nil, unter 23° 17' nördlicher
Breite.
9) Suakin oder Suaki-m, unter 19° 4' nördlicher Breite, am ro-
then Meere, mit 8.000 Einwohnern.
Westlich vom südlichen Theile Nubiens liegt Kordofan, dessen
Hauptstadt (Obeid) oben angegeben ist.
Westlich von Kordofan liegt Dar Für, wo Kobbeh die vorzüg¬
lichste Stadt ist.
§. 5.
Aegipten.
Mi fr, oder Aegipten, liegt auf beiden Seiten des untern Nil»
ströme-, zwischen dem rothen und mittelländischen Meere. Nach unten
erweitert daS im allgemeinen nicht breite Nilthal sich bedeutend und
bildet, von Kahira abwärts, eine große, fruchtbare Ebene. Seitwärts
vom Nilthale aber, sowohl gegen Ost als gegen West, ist das Land,
wie in Nubien, wüst und öde. Der Nil, welcher jährlich nach der
Regenzeit, vom Juni an, bis zu Ende des Septembers, sehr anschwillt
und viel Schlamm mit sich führt, überschweminte in den frühesten Zei,
ten das an seinen Seiten liegende Land regelmäßig. Da aber in den