Object: Bayerische Geschichte für Mittelschulen

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Dadurch wurden alle seitens des Kaisers und Maximilians gemachten 
.Versuche, den Frieden zu erhalten, vereitelt, und der Krieg entbrannte 
aufs neue, anfangs am Rhein und im nördlichen Deutschland. Bald 
artete er in zweckloses Morden und Brennen aus. 
Bernhard von Sachseu-Weimar warb mit französischem Gelde 
eine Armee und trat dann gegen Zusicherung des Elsaß förmlich 
in Frankreichs Dienste; General Bansr war Oberfeldherr der 
Schweden, Tureuue und .(Sonde führten die französische Armee. 
An der Spitze des kaiserlichen Heeres standen Gallas und P i c c o- 
l o m i n i. 
Die „bayerische Reichsarmee", aus den Kontingenten des 
bayerischen, fränkischen und schwäbischen Kreises in einer Stärke von 
etwa 15 000 Mann zusammengesetzt, nahm auch an diesem Kriege 
in offener Feldschlacht, kleinen und großen Gefechten, wie durch Be- 
lageruugeu mit wechselndem Glücke thätigen Anteil, in der Zeit von 
1636—1640 am Rhein (in der Rheinpfalz, in Lothringen, im 
Elsaß, in Burgund) und später in Mitteldeutschland. Ihre Ober- 
besehlshaber waren außer Johann von Werth, welcher durch 
seine kühnen Züge in das innere Frankreich selbst Paris in Schrecken 
setzte, Franz von Mercy (einer der besten Feldherrn in der 
zweiten Hälfte des 30 jährigen Krieges), die Grafen Götz und von 
der Wahl u. a. 
Bauer überzog nach einem Siege bei Witt stock 1636 Nord¬ 
deutschland und drang verwüstend in Sachsen vor; Bernhard von 
Weimar eroberte das Elsaß und die wichtige Festung Breis ach, 
besiegte 1638 bei Rheinfelden Johann von Werth, nahm ihn 
gefangen und lieferte ihn an Frankreich ab, welches den tapfern 
General 1642 gegen Gustav Horn austauschte. Bald nach der Schlacht 
von Rheinfelden starb Bernhard von Weimar (1639, wahrscheinlich 1639 
an französischem Gift), und die Franzosen bemächtigten sich 
des von einem Deutschen eroberten Elsaß. 
1641 zog General Bauer vor Regensburg, um die dort eben 
tagende Reichsversammlung zu überrumpeln. Plötzlich eingetretenes 
Hochwasser hinderte ihn aber an der Überschreitung der Donau. Nach 
kurzer Beschießung der Stadt zog er ab, verweilte aber mit seinen 
Raubscharen noch zwei Monate in der Oberpfalz. Bald darauf starb 
er. Sein Nachfolger Torstenson schlug den kaiserlichen Feldherrn 
Piecolomini 1642 bei Breitenfeld-Leipzig. Die Bayern aber 
besiegten unter Franz von Mercy die Franzosen bei Tuttlingen 
1643. Nach einem von Torstenson bei Jankau in Böhmen (1645) 
über das kaiserliche Heer erschienen großen Siege beabsichtigten die 
Franzosen durch eine gemeinsame Operation mit den Schweden in 
Bayern und Österreich einzufallen. Mercy schlug sie aber bei Herbst- 
hausen unweit Mergentheim (5. Mai 1645) und vereitelte dadurch 
für ewige Monate die gefahrvolle Verbindung der Feinde. Doch in 
'der für die Franzosen günstigen Schlacht bei Allersheim im Ries 
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