Bündniß mit England und Frankreich.
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und auch Frankreich zeigte sich zu ähnlicher Erklärung geneigt.
Dazu kam endlich noch, daß die Königin Sophia Dorothea
emsig darauf hinarbeitete, durch Wechselheirath eine neue enge
Verbindung zwischen der englischen und preußischen Königs¬
familie zu Stande zu bringen. Kurz alle diese Umstände be¬
wogen Friedrich Wilhelm, am 3. September 1725 zu Herren¬
hausen ein Bündniß, zunächst ans 15 Jahre, mit England
und Frankreich abzuschließen. Die Verbündeten gewährleisteten
sich gegenseitig ihre Besitzungen und Rechte; sie verpflichteten
sich zu gegenseitigem Beistand, falls einer von ihnen angegriffen
würde, und versprachen ferner, daß keiner von ihnen ein ander¬
weitiges Bündniß eingehen wolle, ohne seine Bundesgenossen
davon zu benachrichtigen. Dabei wurde jedoch das Verhältniß
Preußens und Hannovers zum deutschen Reiche nach Möglichkeit
berücksichtigt.
Wenn man bedenkt, daß dies der erste Fall war, wo
Brandenburg-Preußen sich entschloß, mit den Gegnern des
Kaisers gemeinschaftliche Sache zu machen, so wird man leicht
ermessen können, in welch peinlicher Lage sich Friedrich Wilhelm
befand, als er hinterher erwog, welchen Gefahren er durch dies
Bündniß ausgesetzt werden könnte. Kam es zum Kriege, so
waren seine Lande dem ersten Angriff preis gegeben, da sie
weder durch zahlreiche Festungen wie Frankreich, noch durch das
Meer wie England gesichert waren. Dazu kam aber noch ein
anderer Umstand. Auch Holland und Dänemark sollten in das
Bündniß gezogen werden; letzteres wollte dadurch die ihm zuge¬
sprochenen schleswig-gottorpschen Besitzungen sichern, ersteres der
ihm unbequemen Ostende'schen Compagnie ein Ende machen.
Für Interessen der Art war Friedrich Wilhelm durchaus nicht
geneigt das Schwert zu ziehen. Die Absicht Hollands hielt er
nicht für Vertheidigung, sondern für einen Angriff, zu dessen
Unterstützung ihn das Bündniß nicht verpflichtete. So stieg
denn der Verdacht in ihm auf, daß man damit umginge, die
Macht Oesterreichs zu vernichten und bei dem Aussterben dieses
Hauses über das Besitzthum desselben zu verfügen, wobei Frank¬
reich oder auch England zu einem überwiegenden Einfluß ge¬
langen möchte. Das Alles machte ihn verstimmt und ließ ihn
befürchten, „daß man ihn nur dazu gebrauchen wolle,
die Kastanien aus dem Feuer zu holen."
Diese Stimmung des Königs benutzte der österreichische
Gesandte, der General-Feldzengmeister Graf v. Seckendorf, mit
großer Gewandtheit und Schlauheit, Preußen wieder auf die
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