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eisen; ganz rein ist es noch nicht, denn mit ihm ist noch Kohle verbunden, welche 
macht, daß es dunkel und spröde ist, sich nicht mit dem Hammer schlagen, 
wohl aber gießen laßt. So könnten es aber die vielen Handwerksleute, die 
uns aus Eisen allerlei fertigen müssen, nicht gebrauchen; sie müssen es Ham¬ 
mern können, deßwegen muß das Gußeisen auch noch von seiner letzten 
Beimischung, der Koble, geschieden werden. Dieses geschieht in dem Ham¬ 
merwerk. Hier wird das Gußeisen abermals bis zur sogenannten Wetß- 
glübhitze erhitzt und dadurch erweicht; in diesem Zustande wird eS durch 
die gewaltigen Schlage mächtiger Hammer zusammengepreßt und durch daS Ein¬ 
wirken der Luft, welche die Kohle verbrennt, von derselben befreit. DaS so zube¬ 
reitete Eisen beißt nun Stabeisen; es ist zähe und dehnbar geworden, und 
laßt sich willkürlich bearbeiten, Hammern und feilen, zu feinem Draht aus¬ 
ziehen und zu dünnem Blech auswalzen, nur nicht mehr schmelzen. 
Eine dritte Art Eisen ist der Stahl; er ist schmelzbar wie Gußeisen, 
und zugleich schmied- und dehnbar wie Stabeisen, nur härter als dieses, 
sehr elastisch und zugleich leicht zu poliren; gewöhnlich ist er von blau¬ 
schwarzer Farbe. Ilm den Stahl zu bereiten, wird dem Gußeisen nur ein 
Theil seiner Kohle genommen oder dem Stabeisen wieder etwas Kohle bei¬ 
gemischt. An und für sich ist der Stab! leicht schmiedbar, wie das Stab¬ 
eisen; kühlt man aber glühenden Stahl schnell in kaltem Wasser ab, so 
wird er ganz verändert; er wird hart, daß man Glas damit ritzen 
kann, aber auch im höchsten Grade spröde und dadurch unschmiedbar; dieser 
Stahl heißt gebarteter Stahl, und aus ihm werden Nadeln, Feilen und 
Stahlfedern gefertigt. Wird aber der gehärtete Stahl nochmals glühend 
gemacht, und läßt man ihn dann langsam erkalten, so wird er wieder weich 
und schmiedbar, wie roher Stahl, oder wie Stabeisen. 
So macht sich der Mensch das Eisen dienstbar und dadurch nützlich. 
Die Kunst, den Stahl außerordentlich hart lind zugleich geschmeidig zu 
machen, kennt man besonders im Orient. Eine sogenannte Damascener- 
klinge durchschneidet mit Leichtigkeit Eisen und läßt sich wie Ftschbein biegen. 
Der Versbau Sowohl in den Urgebtrgen wie in den geschichteten 
Gesteinen findet man an vielen Stellen gleichsam Adern von Mineralien, 
welche eine von den HauptgestetnsÑiassen ganz verschiedene BeschaffMhett 
haben. Solche Adern nennt man Gänge. Die Mineralien, welche sich 
in ihnen befinden, enthalten sehr häufig Metalle, wie Eisen, Kupfer, Blei. 
Man nennt fie in diesem Falle Erzgänge Wo soche metallhaltige Massen 
nicht in Gängen, sondern zwischen andern Gesteinsschichten sich in größeren 
oder aeringeren Massen eingelagert finden, da heißen sie Erzlager. Außer 
den Erzen enthalten die Gebirge noch mancherlei andere Mineralien, die zu 
den verschiedensten Zwecken verwendet werden und zum Theil wegen ihrer 
Schönheit als LuxnSgegenstände dienen, wie z. B. die Edelsteine? nämlich 
Granate, Smaragde, Rubine, Sapphire u. dgl. Nm zu den Erzen und zu 
andern Mineralien in den Gebirgen zu gelangen, arbeitet man sich in die 
Tiefe derselben hinein, und dieS geschieht in den meisten Fällen dadurch, 
daß man Oeffnungen in sie einführt, welche der Bergmann mit dem Namen 
Schachte und Stollen bezeichnet. Schachte sind diejenigen Oeffnungen, 
die von oben senkrecht in die Tiefe führen, und Stollen jene, welche wagreckt 
in die Seite deS Berges hineingegraben werden. Solche Schachte sind oft 
von sehr bedeutender Tiefe, denn es gibt manche, wie z. B. in den Stein¬ 
kohlenbergwerken in England, die bis zu 3000 Fuß tief sind. In den Berg¬ 
werken werden die Erze, die Steinkohlen, das Steinsalz mit verschiedenen 
Instrumenten aus dem Gesteine herausgehauen und in Tonnen durch den
	        
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