Allgemeine Einleitung.
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Der eigentliche Erdboden oder das feste Land.
So heißt derjenige Theil der Erdoberfläche, der nicht vom Meere be¬
deckt ist und der von den Menschen bewohnt wird. Er enthält ungefähr
2y2 Millionen □ sDi., also wenig über y4 der ganzen Erdoberfläche. Da¬
von liegt das Meiste auf der nördlichen Halbkugel (nämlich iiber %), so
daß man diese auch wohl die Land-, die südliche dagegen die Wasser¬
halbkugel genannt hat. Das feste Land wird ganz und in allen seinen
Theilen vom Meere umflossen: aus diesem Verhältniß des Landes zum Meere
entstehen noch folgende Benennungen einzelner Theile des festen Landes.
47. Aeußere Gestalt und Oberfläche.
Die größten zusammenhängenden Theile der festen Erdoberfläche wer¬
den das feste Land, im engeren Sinne auch Co nt in ent genannt; kleinere,
ganz vom Meere umflossene Theile desselben heißen Inseln; noch kleinere
Eilande; eine größere Anzahl Inseln und Eilande, die beieinander liegen,
nennt man einen Archipel, auch eine Inselgruppe. Ein von Meere
zwar umflossenes, aber mit dem festen Lande an einer Seite noch zusammen¬
hängendes Land heißt eine Halbinsel; ein langer und schmaler, sich in
das Meer hineinstreckender Streifen Landes heißt eine Erdzunge oder
Zunge, in manchen Gegenden Nehrung. Eine Erdzunge, welche zwei
große Länderräume verbindet, wird eine Erd- oder Landenge, ein Isth¬
mus genannt. Eine in das Meer hervorspringende Spitze des festen Lan¬
des, besonders wenn sie von Bergen gebildet wird, heißt ein Vorgebirge,
ein Cap, eine Spitze. — An flachen Küsten werfen die Meereswogen
beständig Sand an die Küsten, so daß sich eine oder mehrere Reihen ver¬
änderlicher Sandhügel bilden, welche das Meer vom eigentlichen Ufer
trennen und oft eine Schutzwehr gegen das Eindringen des Meeres in die
dahinter gelegenen niedrigen Gegenden (z. B. in Holland) bilden; sie heißen
Dünen. Werden solche Sandstrecken nur von der Fluth bedeckt, bei der
Ebbe aber entblößt, so nennt man sie Strand. (Ist dieser Sand fein,
so daß ihn die Winde unaufhörlich ins Innere des Landes sichren, soge¬
nannter Flugsand, so verwandelt er angebaute Gegenden nach und nach
in unfruchtbare Wüsten, wie z. B. an einigen Punkten von Schonen in
Schweden, an den Küsten der Betragne, in den Landes der französischen
Küste u. a.)
48. Ebenen.
Die Erdoberfläche ist nirgend eine vollkommene Ebene; sie bietet gro-
ßentheils eine liebliche Abwechselung von Erhöhungen und Vertiefungen dar.
Wenn sich eine größere Strecke Landes der Fon:: der Ebene nähert und
nur geringere Vertiefungen und Erhöhungen besitzt, nennen wir sie eine