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V. Europa.
den, und auch beim „Erzberge" wird die Erzeugung nicht nach der Mäch¬
tigkeit (es sind 1500 Mill. Ctnr. aufgeschlossen!), sondern nach dem Holz-
oorrathe bemessen. Dieser und überhaupt die Umgebung von V ordern -
berg liefere schon vor 1000 Jahren den Chalybs noricus, an dem es
wahrlich nicht lag, wenn die Römer besiegt wurden. Ihre Anwesenheit
verräth sich namentlich bei Pettan (Poetovio) und 6itii (Celeja) durch
zahlreiche Ausgrabungen. 'Reben ihnen sind als Kreisstädte Bruck a. d.
Mitr und Marbitrg, als Brunnen- und Badeorte Gleichenberg (235,000
Flaschen jährlich versenket) und Rohitsch (648,000 Flaschen), allenfalls
auch Tüffer bemerkenswerth. Als schöne mittelalterliche mag die Rie-
gersbürg, als Sitz des um Steiermark hochverdienten Erzherzogs Jo¬
hann, der Brand Hof mit dem in der Nähe gelegenen an Gemsen reichen
„Ringe" genannt werden.
100.000
(2700
Pilgernden besuchte Wallfahrtsort, in dessen Nähe ein großartiges k. k. Ei¬
senwerk. Als eines der reichsten und einflußreichsten Benediktiner- Stifte
ist A d m o n t, als Hauptort des steierischen Salzkammergutes A u s s e e (250,000
Ctnr.) im Quell- und Seegebiete der oberen Traun zu merken.
5. Das Herzogthum Kärnten, 188,., OM., 342,470 Einw.
Es ist ein rauhes, an malerischen Partien reiches Bergland, in welches
von den Grenzgebirgen die Gletscher herabblicken oder, wie beim 3 Stunden
langen Pasterzenkees, in die Hochthäler herabhängen. Im N. die
Schneegipfel des Ankogl (10,290') und des majestätischen Glöckner (12,000,
n. A. blos 11,660 Par. Fuß hoch), im S. die Scharte des Loibl (4298'),
in den Karawanken, im W. neben dev schon angedeuteten Gruppen die car-
nischen Alpen, im O. die an Steiermark sich schließenden, bilden die Um¬
wallung des Landes, in dessen Inneres die Villacher A. hineingreifen. Diese tra¬
gen den durch den furchtbaren Bergsturz berüchtigten Dobracz (6820', n. A.
7529'), aber sie bergen auch reiche Erzlager. Neben mehreren kleineren reizend ge¬
legenen Seen zeichnen das Land die großen Becken des Wörther-, Mill-
städter-, Ossiacher- n. s. w. Sees ans, welche aber nur in der Nähe des
Drau-, Möll- und GailthaleS gelegen sind, und nicht, wie theilweise die
des Salzkanunergutes, von den betreffenden Flüssen durchströmt werten. Für
Leinwand geht ca. % Mill. Fl. nach außen, und seit auch die Glasfabri
kation darniederliegt, ist, da die Bleiweißfabrik und die Tuchfabrik bei Kla-
genfurt die einzigen großartigen Etablissements dieser Art sind, der Metall¬
reichthum des Ländchens die Nahrungsqnelle für die rauheren Districte;
denn auch die Spedition hat seit Eröffnung der Südbahn wesentlich abge-
nominen. Das Eisen ist freilich so trefflich, daß noch immer die Fabrik¬
zeichen betrügerisch nachgeschlagen werden, und neben den Hüttenberger und
Löllinger (Ferlach- und Prävali-) Werken auch die auf dem ausgezeichneten
Blei fußenden des Villacher Bezirkes vom größten Einflüsse. Von dem in
Oesterreich prodncirten Blei liefert Kärnten 44 Proc. 1863: 59,337 Stur.
und stellt dar: gegen 18,000 Ctnr. Glätte, 20,000 Etnr. Mennige, 25,000
Ctnr. Bleiweiß, 20,000 Ctnr. Schrot, 700 Ctnr. Btech und Draht, 225
Cttir. Röhren. — Der Wörther See wird mit kleinen Dampfboten befah¬
ren ; von Velden nach Klagenfurt in l'/, St. Von Marburg in Steier