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A. Europa. 
Syrakus, welches in dem zweiten punischen Kriege die Partei der Karthager 
ergriffen, nach einer dreijährigen Belagerung, welche durch die vom Archimä- 
des erfundenen Maschinen und Vertheidigungsmittel außerordentlich erschwert 
ward, in die Hände der Römer, 212 v. Chr. Syrakus war das Vater¬ 
land des Archinwdes und des Theokrllus. — Kamartna, an der Süd¬ 
küste der Insel, von den Syrakusern angelegt, aber später wieder von 
ihnen zerstört. — G ela, am Flusse gleichen Namens, eine rhodische Colonie, 
welche Akra gas, später Agrigentum (jetzt Girgenti), ums Jahr 580 
anlegte. Sie war nach Syrakus die erste Stadt Siciliens, trieb einen 
unermeßlichen Handel mit Wein und Oel nach Karthago, lag auf einem 
Felsen, am Flusse gleichen Namens und war stark befestigt. Noch jetzt 
sieht man daselbst herrliche Tempelrüinen. Agrigent war die Vaterstadt 
des Empedokles. — Selinus, am Flusse gleichen Namens, eine Pflanz- 
stadt der Megarenser. 
Außer den schon früher erwähnten griechischen Colonien in Gallien 
gab es selbst auf der Ostküste von Spanien eine, Sagn nt, von den 
Zakynthiern gegründet; mit ihrer Eroberung durch Hannibal begann der 
zweite punische Krieg. 
Nach dieser Uebersicht des alten Griechenlands und seiner Colonien 
kehren wir zur Geschichte zurück. Wir haben die Entstehung aller dieser 
einzelnen Staaten und ihre Schicksale kennen gelernt, welche jedoch zum 
Theil zu unbedeutend sind, als daß sie in einer allgemeinen Geschichte 
Griechenlands angefiihrt werden könnten, und namentlich die Geschichte 
Athens bis ans den Zeitpunkt geführt, wo die Vertreibung des Pisistratiden 
HippiaS dem Volke seine Freiheit wiedergab und die Veranlassung zu den 
Perserkriegen wurde, welche den glänzendsten Zeitpunkt der griechischen Ge¬ 
schichte ausmachen. Zuin besseren Verständniß alles Folgenden müssen wir 
hier einen kurzen Abriß der persischen Geschichte einschalten. 
Die Gegenden des innern Asiens zwischen dem Caspischeu Meere und 
dem Persischen Meerbusen, von den beiden großen Strömen Euphrat und 
Tigris bewässert, sind schon in den ältesten Zeiten der Sitz großer Reiche 
gewesen. Das älteste und mächtigste von allen, das altassyrische Reich, 
dessen Hauptstadt Ninive am Tigris war, mag leicht über 1000 Jahre vor¬ 
dem trojanischen Kriege entstanden sein. Es ist durch die Thaten der 
Semiramis, welche die Grenzen ihres Reiches bis nach Indien vorrückte, 
und durch seinen Untergang unter dem Weichlinge Sardanapal berühmt, 
welcher das Reich an einen 'Statthalter der Provinz Medien, am Caspischeu 
Meere, verlor. Aus seinen Trümmern entstand das medische Reich, das 
babylonische und bald auch wieder ein jüngeres assyrisches Reich. Zu dein 
medischen Reiche gehörte die Provinz Persien, welche sich bis an das nörd 
lichc Ufer des Persischen Meerbusens erstreckte und, als ein rauhes GebirgS- 
land, von rohen und tapferen Hirtenvölkern bewohnt wurde. Die Perser, 
in älterer Zeit auch wohl Artäer genannt, lebten in sehr erträglicher