62 I. Abschn. Etwas aus dem Kalender
§uft wird auf diese Art zwischen den beyden Stöm
sein eingeschloffen; denn er sorgt, vornehmlich
durch ein gehöriges Anfeuchten derselben, dafür,
daß sie beyde genau und dicht den Umfang der
Röhre ausfüllcn, und also der Luft allen Aus-
gang verwehren. Je weiter nun derzweyte
Stöpsel vorgedrückt wird, und sich folglich dem
erstern nähert, desto kleiner wird der Raum,
der für die Luft übrig bleibt, desto starker muß
ober der Knabe auch drücken, uni seinen kleinen
Stab weiter vorwärts zu schieben. Kann end¬
lich der vordere Stöpsel der Gewalt, mit wel¬
cher die eingepreßte Luft gegen ihn drückt, nicht
mehr widerstehen, so wird er von derselben aus
der Röhre fortgeschnellt, und der Knall, womit
dies geschieht, sammt der Geschwindigkeit, mit
der er hinwegfiiegt, beweisen die Kraft, mit
der die zusammengedrückte Luft sich auszudeh¬
nen strebte. —
Da auch eine Stahlfeder mit desto größerer
Kraft zurück springt, je starker man sie zusam¬
mengedrückt hatte, so hat man wegen dieser
Aehnlichkeit, die eben beschriebene Eigenschaft
der Luft ihre Federkraft oder Elajueitüt
genannt.
Die zweyte Eigenschaft der Luft ist die
Schwere. Wie kann, denkt man gemeiniglich,
eine Materie schwer feym die wir niemals fallen
sehen und deren Druck wir auf keine Weise füh¬
len? Vielfältige Versuche beweisen es, daß die
Luft