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B. Asien.
Einwohner nach Zahl, Abstammung und Sprache.
Die Gesammtzahl aller Bewohner der östlichen Halbinsel, obwohl sie
sich unmöglich einigermaßen genau bestimmen läßt, beträgt nach den neue¬
sten Untersuchungen der Engländer etwa 187 Millionen; davon sind 135'/2
Millionen unmittelbar den Engländern unterworfen, die übrigen leben in
ihnen abhängigen
Vertheilung dieser Menschenzahl ist aber sehr ungleich
6000 auf eine Meile
Die
fruchtbare
)—4000:
angesthal
auf der Hochebene im inneren Dekan etwa 2—3000, in manchen Gebirgs
gegenden kaum 5-800; in den unabhängigen Ländern 1000
Wenn die englischen Besitzungen bei weitem am besten bevölkert sind,
liegt das nicht allein an der Fruchtbarkeit des Bodens, sondern auch
1300
größeren Sicherheit, die hier herrscht
ansässig; wenn auch einige rohere Stänu
giebt es doch hier keine eigentlichen
und Dörfern.
Bewohner Hindustans
Anbau weniger treibe
Alle wohnen in St
obgleich Hindustan einige Staunen erregende Pracht¬
gebäude auszuweisen hat, so sind doch die meisten Städte nicht schön nach
unseren Begriffen:
äußerst
Häuser
Fenstern und flachen Dächern, finster
Hof und Garten versehen; Wohlhabendere
abzuhalten
Schirmdach, Veranda, um die Sonuensttahlen
welche vorzüglich
Aermere und Dorfbewohner bauen ihre Hütten von Bambus¬
rohr und Lehm. — Der Abstammung nach theilen sich die Bewohner
Vorderindiens in: ursprüngliche Einwohner, die
den nördlichen Theil der Halbinsel bewohnen, aber schon in früher Zeit
ihre Religion auf den südlichen Theil oder Dekan ausgebreitet haben, wo
in den Wäldern und Schluchten des Hochlandes mehrere halbwilde Jäger-
und Hirtenstälnme von unbekannter Abstammung ursprünglich wohnten;
ferner eingewanderte und eingedrungene Fremde, die Mongolen, Afghanen,
Beludschen, Araber und Fremde, die sich meist nur des Handels wegen
aufhalten oder niedergelassen haben
theilungen
Chinesen
sich jetzt zunächst
Völkern unterscheiden: die, welche Sprachen sprechen
irückaeführt werden können, diese bewohnen meisi
wandt
: (sie bedienen sich der Devanagari-Buchstaben, nicht der alten Sans-
uud die, welche Sprachen sprechen, die mit dem Tamulischen ver-
sind und meist im Silben wohnen. Die ersteren zerfallen in
folgende 5 Hauptgruppen: Hindi, Bengali, Gudscherati, Mahratti und
Urisa oder Orissa und werden unter dem Namen Gaur oder Bengal
zusammengefaßt; die zweiten zerfallen ebenfalls in 5 Hauptgruppen: Telugu
oder Telinga, Tamil, Kanara, Malajalam und Tulu, sie werden unter
dem Namen Drawida-Sprache zusammengefaßt. — Es giebt jetzt kaum
eine Sprache in Hindustan, welche man die allgemeine nennen könnte. Die
alte heilige Sprache, das Sanskrit, welches eine merkwürdige Verwandt¬
schaft mit den meisten europäischen Sprachen hat und dessen älteste Denk¬
mäler bis ins 15. Jahrh. v. Chr. hinaufreichen, ist nirgend mehr Volks¬
sprache
noch von den Gelehrten
sie ist aber die