fullscreen: Der deutsche Krieg von 1866

258 
und Gemüthern der Theilnehmenden lebte, und was nun 
hervorleuchtete aus Blicken, Mienen und Geberden. Nicht 
von Freude allein waren die Herzen erfüllt, sie glüheten 
auch von Empfindungen des Dankes. Wie manches heiße 
Dankgebet war anfgestiegen zu dem Regierer der Welten, 
der geholfen, daß die vaterländischen Krieger heut mit der 
Friedenspalme und nicht der Feind mit dem flammenden 
Kriegsschwerte eingezogen war in die Hauptstadt des 
Reiches! Aber wem nächst Gott hatte man das 311 dankend 
Den Führern ans dem königlichen Geschlecht, den übrigen 
Feldherrn, den Staatsmännern, dem Heere. Alle hatten 
die Probe bestanden, bestanden in einer Art, die über alle 
Erwartung gegangen war. Wer noch so groß und hehr 
gedacht hatte von den Gliedern des Königshauses: sie 
hatten sich herrlicher noch bewährt. Aber auch die Hoff¬ 
nungen des Königshauses in Bezug aus die Tüchtigkeit 
des Heeres waren überflügelt worden. Alles läßt sich be¬ 
rechnen: die tiesinnerste Gesinnung und Willenskraft nicht. 
Guter, reiner Wille vermag Unerhörtes zu wirken. Hatten, 
fügen wir hier hinzu, Heer und Volk eine Ahnung von 
dein hohen Grade der Tüchtigkeit seiner Feldherrn, wie die¬ 
selbe sich zeigte? — So war es wie eine Offenbarung, 
die Blicke thun läßt in bisher Verborgenes, über Alle, 
über Haupt und Glieder, gekommen. Nebel, die die Blicke 
verdüstert, waren verschwunden, im hellen Lichte erkannte 
man gegenseitig, was Einer an dem Andern hat. llnd 
auch in den Kleinstaaten, woselbst durch österreichischen 
Einfluß die ärgsten Vorurtheile gegen Preußen mit allem 
Fleiße erregt und gepflegt worden waren, war es der Be¬ 
völkerung wie Schuppen von den Augen gefallen, als sie
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.