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Das Obererzgebirge. 
anderen Benennungen deuten „Latschen", schlechte oder geringe Schuhe, auf 
hlacice = Strümpfe; „Hutsche" auf hecna = die niedere Bank; „fmrkel" 
auf hurka = der Hügel, Buckel; „Zieche" auf cicha = der Bettüberzug. 
Ferner „Schlottig" auf slota — Lumpengesindel; „Klike", die Gesellschaft, aus 
klika = baö Gespann, Joch; „Schmant" auf swanta ^ Schmutz; ferner weist 
„Wischka" auf miska = der Eber; „Kunzen" auf cunce = das männliche 
Spanferkel. Au Orts- und Richtuugsbezeichnungen und dergl. kann man auf¬ 
führen: „Nische" von nize = schrägüber; „lätsch" von lozuy = falsch; „quatsch" 
von kvac = das Gekrächze; „pritsch" von prlo fort; desgleichen au Zeit¬ 
wörtern „hätscheln" von hejckäm == auf dem Arme schaukeln; „bischen", 
das Kind auf dem Arme tragen und einsingen, von pmooka — das Lied; 
„dahleu" von ckal = weitläufig (sprechen); „tatschen" von taoirn im Kreise 
drehen (mit seiner Rede); „pesteln" von pestam ^ Vorsorgen, pflegen; „pitzeln" 
von piolam — mit stumpfem Messer schneiden; „aufuzen", jemand grob' an¬ 
reden, von fucim = sausen; „balzen" von palcivy — hitzig sein; „Husche" 
von husa (Hus) — Gans; „Kaluppe" oder Schaluppe (schlechte Hütte) von 
chalupa — Hütte; „paddeln" von pacllaur — in der Erde wühlen; „pomäle" 
(behaglich, bequem) von pomalu — langsam; „ ketscheln" von kooanr — spritzen, 
sudeln, besudeln u. a. Nach Dr. Göpfcrt u. M. v. SüßmUch. 
2Y. Linzelansiedelungen inr Gbererzgebirge. 
Der Eiuzelausiedler hatte vollständig freie Hand, sich anzubauen, wo es 
ihm gefiel. Da gab es bis in die neueste Zeit Einzelhäuser im Walde und 
Einzelgehöfte vor dem Walde und au dessen Rande, ungerechnet die zahlreichen 
Mühlen, welche einsam an den Wasserläufen und in den prächtigsten Thalstrecken 
entlang verstreut liegen. Die verschiedenen Häusergruppen auf dem Gebirgszuge 
zwischen Freiberg und Brand, die Höfe von Drachenwald und Neusorge, die 
Gehöfte und Häusergruppeu „Auf dem Gebirge" bei Marienberg, die verschie¬ 
denen Vorwerke bei Ehrenfriedersdorf und Geyer, sowie im Nordvsten von 
Auuaberg und im Norden von Buchholz, die Höfe am Bäreusteiu, die Vor¬ 
werke bei Oberwiesenthal, die Berghäuser bei Unterwiesenthal, die Tellerhäuser 
bei Oberwiesenthal, die verschiedenen Vorwerke bei Schwarzenberg, Brünnlaß 
am Gleesberge, die Sounenwirbelhäuser, die Unruhe, die Spitzberghäuser, die 
Försterhäuser und andere geben sämtlich Beispiele für die Einzelausiedeluugen, 
sei es als Jäger, Wilddieb, Kohlenbrenner, Bergmann, Viehzüchter und Acker¬ 
bauer. Nach M. v. Sühmilch. 
30. Die Banart des Lrzgebirgshaufes. 
Das für das Erzgebirge eigentümliche Wohnhaus ist das Blockhaus. Das 
ursprüngliche Blockhaus ist allerdings nur noch in mäßiger Anzahl zu finden, 
da bei allen neuen Bauten die gesteigerten Holzpreise, sowie staatliche und ört¬ 
liche Bauvorschriften die Errichtung von wirklichen Blockhäusern verbieten. Das 
Blockhaus, wie man es in der ursprünglichen Bauweise an einzelnen Stellen 
noch vortrefflich erhalten findet, und zwar für eine Familie, ist die Grundform 
für alle Hausbauten auf dem Gebirge. 
Auf einem Viereck von großen Steinen in Trockenmauer, seltener in Lehm¬ 
oder Kalkbau, steht das aus zweikantig beschlagenen, auf den beiden übrigen 
Seiten nur geschälten Balken errichtete Haus. Die Balken liegen wagerecht;
	        
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