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Palus Maeotis, mit Gnschluß eines Theils der Krimm
oder der Chersonesus Taurica. .Innerhalb dieser Grenzen "
wechselten jedoch die Wohnsitze der Scythen-Völker, theil-
weil sie ein umhersireifendcs Leben führten, das überhaupt
keine festen Wohnsitze zulaßt, theils weil sie von den frü¬
hesten Zeiten an periodisch von Osten nach Westen vor¬
rückten. So waren sie selbst, die Scythen, gedrängt von
den Massageteu, über den Araxes (die Wolga) gegangen,
hatten aus ihren jetzigen Wohnsitzen die früheren Inhaber
derselben, die Cimmerier verdrängt, und machten nun
von hier aus von Zeit zu Zeit Streifzüge in das judliche
Asien; ja! bei einem HauptZuge, den das ganze Volk
zur Verfolgung und Vertilgung der Cimmerier unternahm,
hatten sie, etwa 70 Jahr vor Cyrus, die Meder be¬
siegt, und ganz Vordcrasien 26 Jahr lang sich unterwür¬
fig gemacht, und ihre Streifzüge bis an die Grenzen Ae¬
gyptens ausgedehnt, dessen Beherrscher Psammetich,
sie nur mit Geld abkaufen konnte, bis endlich der Me-
der-Fürst Cyaxares sie in ihre frühere Wohnsitze zurück¬
trieb, 596, aus denen sie zur Zeit des Darius Hy-
staspis, der einen unglücklichen Feldzug gegen sie un¬
ternahm, weiter westwärts, zwischen dem Don und der
Donau vorgerückt waren, 5-3. Uerod. I. 103-106.,
IV. i.^seg., Diod. Sic, II. 44*> Jostin. II. 3.
Anmerk. I. Die Cimmerier — die dunkelwohneribell
Männer 0s. XI. 15. Gomer (Gomerier, Cimbrer) i
Mos. io., ein mythisch - geographisches Volk, (ftythisch oder
germanisch?) zwischen dem Don und der Aluta bis zum asow-
sehen Meere und der Donau ursprünglich seßhaft, (Ku»
bau, Krimm, Bosporus, CimmeriuS), wanderten, verdrängt
von den Scythen, ioo I. vor Cyrus, durch die kaukasischen
Passe (Fylae Caucaaiae) — (NN Gebirge El Eurs) nachPaphla-
gonien, und unternahmen von Sinope auö Streifzüge nach Ly¬
dien u-Jonien, wo sie SardeS und Magnesia zerstörten, bis sie,
vertrieben von AlyatteS II., dem Lyder-Fürst, um6oo, theils
nach Asien in den cimmerischenBosporus (Chersonesus Taurica,
Halbinsel Krimm) zurückkehrten, theils in die nördlichen und
westlichen Länder Europas vorwärts drangen. (Chersonesus Cim-
hxlca)' Herod. I. i5. loZ., IV. io. seq. Vvß alte WeltkUttde,
MannertS Geogr. I. u. III., Heyne Exc. 11. ad Aen. VI.,
und zu GuthrieS allg. Welch ist. über die Verbindung derCim-
brer mit den Teutonen, vergl. Joh. v. Müller 6. bello
Gimbrico.
Anmörk. II. Die Hyperboreer — ebenfalls ein in die
mythische Weltkunde gehöriges von den Scythen unterschiedenes
Volk — erst jenseit deö BoreaS, derRhipaen (Pyrenäen, Alpen)
in Westen, dann jenseit des schwarzen Meeres in Norden,
und so bald hier, bald dort, in der Phantasie, wohnend, me-
tall 'eich, gesittet, glückselig, unter Oelbaumen, Verehrer deS