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Den Mönch fragt ich, woher sie sei,
Worauf er mir beherzt und frei
Erzählte, daß im Böhmenland
Man sie vor hundert Jahren fand.
Ihm gab ein alter Lehrer sie;
Nun müßt er selbst sich wundern hie,
Daß sie entfalte solche Kraft,
Die nur das Mark von innen schafft.
Indes erhub sich groß Geschrei —
Aus einer Feder wuchsen zwei
Und Hunderte. — Ich wachte auf,
Der Tag war schon im vollen Lauf;
Wo nur ein feiner Josef wär,
Der mir den ernsten Traum erklär!"
Doch Herzog Hans spricht mit Bedacht:
„Herr Bruder, das hat Gott gemacht.
Wir warten still, es kommt der Tag,
Der uns den Traum recht deuten mag."
Des Abends waren lange Reihn
Gen Wittenberg gezogen ein
Von Pilgern, die aufs hohe Fest
Sich rüsteten aufs allerbest.
Die Kirche Allerheilgen war
Reich an Reliquien wunderbar:
Vor den Altären wollten dann
Der Heilgen Gunst sie rufen an.
Schau, durch der Waller enge Bahn
Sieht man dem hohen Thore nahn
Dort eine hagre Mönchsgestallt,
Von langer Kutte weit umwallt.
Die schlug ein Blatt für jedermann
Mit kühnem Wort am Thore an.
Das war ein Wort aus freiem Mund,
Wie Schwertesklang zur rechten Stund,
Von Tezels Ablaßtrügerei;
Wie daß der Weg zum Himmel fei
Wohl nicht um Gold und Gulden feil;
Daß nur in Christi Kreuz das Heil,
Daß nur in wahrer Buß und Reu
Vergebung unsrer Sünden sei.
Und wie fürwahr des Papstes Macht
Noch keinen hätt zum Himmel bracht,
Der nicht im Evangelium
Sucht seines Glaubens höchsten Ruhm;