30 Die schwäbischen oder hohenstaufischen Kaiser.
entbrannte, und schon schien Friedrichs Tapferkeit den Sieg zu
erringen. Da mit einem Male wandte das Schlachtenglück Frie¬
drich den Rücken und er mußte weichen. Tief gebeugt kehrte er
nach Deutschland zurück, woselbst er erst den treulosen Heinrich
seinen bittern Zorn empfinden, ihm nachher aber doch Versöhnung
augedeihen ließ. — Im Jahre 1183 wurde mit den Longobarden
Frieden geschlossen zu Eonstanz und darauf Friedrich wieder mit
Jubel in Italien empfangen.
Schon in seinem Greisenalter widmete der Kaiser noch sein
Schwert der Sache Gottes, indem er sich an die Spitze eines
Kreuzzugs stellte. Siegreich drang er in Syrien vor, verlor 'aber,
als er mit seinem Roß den reißenden Bergstrom Saleph durch¬
schwimmen wollte, in den Wellen desselben sein Leben. Der Kreuz¬
zug wurde hiernach aufgegeben, und das Heer kehrte nach Deutsch¬
land zurück. Ein großer Schrecken erfüllte hier Aller Herzen bei
der Nachricht von dem Tode des Kaisers; ja man wollte es gar¬
nicht glauben, daß der mächtige und allgemein gefürchtete Schirm¬
herr der Kirche wirklich todt sei. Deshalb verbreitete sich die
Volkssage, er weile in der Burg Kysfhausen in Thüringen nach¬
denkend und sinnend an einem Marmortische, bis die Raben, die
um des Berges Spitze kreisen, von einem Adler würden verscheucht
sein. Dann werde er wiederkommen und des deutschen Reiches
Herrlichkeit von Neuem aufrichten. Nach Friedrich I. folgte
c) Heinrich VI. (1190—1197),
Ihn zeichneten nur Tyrannei, Geiz und Habsucht aus. Den
Großen, welche ihm den Thron streitig machen wollten, ließ er
die Augen ausstechen, sie auf einen glühenden eisernen Thron setzen
und ihnen glühende eiserne Kronen auf's Haupt nageln. Sein
baldiger Tod erregte nur Freude. Jetzt wählte die Partei der
Welfen Otto IV., Heinrichs des Löwen Sohn, die Partei der
Hohenstaufen Heinrichs Bruder, den Herzog Philipp von
Schwaben zum deutschen Kaiser. Dies veranlaßte ein zehn¬
jähriges Blutvergießen. Philipp wurde von Otto von Wittelsbach
wegen persönlicher Beleidigung ermordet, und Kaiser Otto vom
Papst Jnnocenz in den Bann gethan, wonach er bald starb.
6) Friedrich II. (1215—1250).
Friedrich II. war der Sohn Heinrichs VI., also ein Enkel
Friedrichs I. Sein heller Verstand, sein hoher ritterlicher Sinn