Full text: Geschichte des Mittelalters (Theil 2)

Bon der Wiederherstellung der abendländisch-römischen Kaiserw. rc. 103 
ehrten sie, so lange sie lebte. Sie starb 968 und ward später unter 
die Heiligen versetzt. 
Ottos Gemahlin Edith« war die Tochter des englischen Königs 
Eduard von England. Nach ihrem Tode (946) heirathete Otto die 
Tochter des Grafen Rudolph von Burgund, die Wittwe des Königs 
Lothar von Italien, Adelheid, die bedeutendste Frau ihrer Zeit (S. 76) 
951. In einer Lebensbeschreibung Adelheids wird von ihr gesagt, sie Ono i. het- 
sei gegen ihre Dienerschaft überaus leutselig gewesen, gegen Fremde ¿^"2^ 
aber habe sie eine erhabene Würde an den Tag gelegt. Im Wohl¬ 
thun gegen Arme sei sie unermüdlich, gegen Wohlgesinnte stets gütig, 
gegen alle Uebelthäter streng, in ihren Wünschen bescheiden gewesen. 
Man rühmte ihr nach, daß sie in den Zeiten ihres Glückes demüthig, 
im Unglücke standhaft und geduldig, in der Speise mäßig, in der Klei¬ 
dung sittsam, im Gebet, in Nachtwachen und im Fasten unablässig 
gewesen sei, daß sie ans ihre hohe Geburt, ihre Tugenden, sowie auf 
die Lobsprüche, welche ihr ertheilt wurden, nicht stolz gewesen sei, daß 
sie nicht nach Ehre, Reichthum und den Freuden dieser Welt gestrebt 
habe. Sie stand mit Gerbert, dem Lehrer ihres Enkels, Otto Ul., 
dem nachherigen Papste Sylvester U. im Briefwechsel, und dieser 
nennt sie die Mutier des Reichs, einen Tempel der Barmherzigkeit 
und rühmt ihre Treue, Wahrhaftigkeit, Gerechtigkeit und Frömmigkeit. 
Adelheid hatte zwei Söhne und zwei Töchter, Heinrich und Otto, die schöne. 
Luitgart und Mathildis. Heinrich starb im ersten Jahre seines Lebens ^l"ud° 
(953), Otto wurde der Nachfolger des Kaisers. Lnitgart heirathete 
nachmals den Herzog Conrad von Lothringen; Mathildis nahm später 
als Aebtissin des Klosters Quedlinburg eine hohe Stellung ein. Adel¬ 
heid begleitete ihren Gemahl auch auf seinen Zügen in Italien und 
Deutschland, wohnte der Krönung (967) und der Vermählung ihres 
Sohnes mit der griechischen Prinzessin Theophania (972) bei und 
bekümmerte sich um die Angelegenheiten des Reiches mit großer 
Einsicht. Darnm blieb sie auch nach dem Tode ihres Gemahls die Ihre Schwic- 
weise Rathgeberin ihres Sohnes und genoß das größte Vertrauen Th^vhania 
und die ausgedehnteste Verehrung, bis die eifersüchtige Schwiegertochter verdrängt sic 
ihren Einfluß untergrub und die Mutter der Verschwendung an die ipÄtC1' 
Geistlichkeit beschuldigte. Da Adelheid sogar von den Hofleuten be¬ 
leidigende Aeußerungen" vernehmen mußte, so entfernte sie sich vom 
kaiserlichen Hoflager und begab sich nach Burgund, wo sie von ihrem 
Bruder und dessen Gemahlin auf das Freundlichste aufgenommen wurde. 
Otto fühlte Reue über die Abreise der Mutter und ließ sie 980 ein- aber On° n. 
laden, zu ihm nach Pavia zu kommen. Er fiel ihr, als sie erschien, ^M^ter.^
	        
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