fullscreen: Hundertfünfzig vaterländische Gedichte

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Doch als mit Demantscheine Des Kaiserreifens Strahl 
Zuerst erglänzt im Rheine, Braust er von Berg zu Thal, 
Und wo, von ihm umschlungen, Vertrauet seiner Hut, 
Der Schatz der Nibelungen Auf ew'gem Grunde ruht: 
Da gähren dumpf die Wogen, Als kreiß' des Stromes Schooß, 
Bis zu krystall'nem Bogen Sich licht die Flut erschloß. 
Von Nixenhand getragen Strahlt einer Krone Pracht, 
Die mit dem Hort einst Hagen Versentt bei stiller Nacht. ?0) 
Und wie die Nymphen schweben Auf gold'ner Wellen Saum, 
Hört man in Tönen beben Des Rheinstrom's alten Traum:; 
„Du seligste der Frauen, O deutsche Kaiserin, 
Erfüllet ist Dein Schauen — Deß nimm die Krone hin! 
Die Krone, einst geweihet Der Nacht vom finstern Haß, 
Jeht in der Lieb' gefeiet, Die Deutschlands nie vergaß!“ 
Was so zu stiller Stunde Von Nixenlippen klang, 
Ward Dir aus Deutschlands Munde Zu lautem Danlgesang. 
Gesegnet sei die Krone, Die Goltes Hand Dir beut, 
Im Kaiser und im Sohne, In Volk und Reich allzeit — 
Im Feu'r, das Du entfachtest, Erhab'ne Kaiserin, 
Wenn du am Rheinstrom wachtest Als Deutschlands Seherin. 
Bans Köster. 
112. Der Schmied von hedan. 
Wer ist's, der geschmiedet den Eisenring, 
Die Feinde in Kelten zu bannen, 
Im eisernen Netze den Kaiser fing 
Mit hunderttausend Mannen? 
Von Preußenland, gar wohl bekannt, 
Held Wilhelm mit der Eisenhand. 
Er schlägt so kühn, daß Flammen sprüh'n, 
Den Schmied von Sedan nennt man ihn. 
Wo kommt ein Schmied im Schmieden ihm gleich? 
Er schlug zusammen ein Kaiserreich.
	        
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