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maligen deutschen Kaiser Karl V, dessen Nachkommen als Erben
Spaniens und seiner Nebenländer bis 1700 über Sizilien herrschten.
V. Die morgenländischen Reiche.
§ 51. Aas byzantinische Weich (§ 11, 12 und 29) von der Hronvesteigung
der Watäolo'gen bis zu seinem Untergänge, 1261—1453.
Michael VIII Paläo^logus (1261—1282), mit welchem
die Familie der Paläologgen den byzantinischen Tron bestieg, be¬
mühte sich vergeblich, das Reich in seinem früheren Umfange wieder
herzustellen. Sein Sohn und Nachfolger
Andronikus II (1282—1328) mußte nach 45jähriger Regierung vom
Troue herabsteigen und denselben seinem Enkel
Andronikus [II (1328—1341) überlassen, der sich ganz von seinem
Günstling Johannes Kant akuze^n o s leiten ließ. Auf Andronikus III sollte
sein Sohn Johannes folgen, aber Kan taku z e'n os warf sich unter dem Namen
Johannes Y (1341-1346) selbst zum Kaiser aus und legte die Krone
erst 1346 zu Gunsten des rechtmäßigen Erben nieder, dem er seine Tochter
He'lena zur Frau gegeben hatte.
Johannes VI 1346—1390) ward von seinem ältesten Sohne,
Andronikus IV, dieser aber 1392 von den Osmanen entsetzt und ge¬
zwungen, seinem Bruder
M a'nu el II (1392—1424, f 1425) den Tron zu überlassen. Auf Manuel II
folgten hintereinander seine Söhne
Johannes VII (1424—1448) und
Konstantin XI (1448—1453). Unter diesem drang der
Sultan Muhammed II nach Konstantinopel vor, nahm die
Stadt uach kurzer Belagerung 1453 ein und machte dem
byzantinischen Reiche ein Ende. Kaiser Konstantin XI
war bei der Einnahme seiner Hauptstadt gefallen.
Auch das trapezuu tische Kaisertum (s. S. 62 u. 63 den soge¬
nannten vierten Kreuzzug) und die kleinen griechischen Staaten
auf den Inseln, in More'a, Epirus und Attika fielen dem
Sultan Muhammed II alsBeutezu; das Königreich Cypern
kam an Venedig.
§ 52. Das türkische (osmanische) Weich von der Witte des 13. Jahr¬
hunderts (s. § 30) bis zum Hode des Sultans Jvrahi'rn, 1648.
Kine um 1248 vor den Mongolen entflohene türkische Horde
trat unter ihrem Führer E^rtogrnhl (f 1289) in die Dienste des
Snltans von Jkoninm (s. S. 83 und 85) und erhielt Ländereien
in P h r y g i e n. Als die Mongolen das Sultanat von Jkonium 1299
zerstörten, machte sich Ertogruhls Sohn
Osman (1299—1826) frei, unterwarf den größeren Teil
Kleinasiens und erhob das 1326 eroberte Brussa zur Residenz.
Sein Sohn
Orchan (1326 1359) bildete aus gefangenen^ Christen ein
stehendes Fußvolk, die Janit scha'reu (d H. neue Soldaten), er¬
oberte trotz des heldenmütigen Kampfes der feit 1310 in Rhodus