Full text: Für Schüler von 13 bis 16 Jahren (Theil 3)

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Freilich muß man Gebirge nicht nach den Regeln der Zierlichkeit 
beurtheilen. Solche ungeheure Massen konnten ohne eine scheinbare 
Zerrüttung nicht hervorgebracht werden. 
Der Erdboden ist allenthalben für Pflanzen und Thiere brauch¬ 
bar, und diese sind wiederum theils für das feste Land, theils für 
das Wasser eingerichtet. Eins bezieht sich auf das andere. Von 
einem Pole bis zum andern wird jeder Platz benutzt. Die so un¬ 
gleiche Gestalt der Oberfläche der Erde ist zu diesem Ende sehr 
zweckmäßig. Die Berge ernähren Pflanzen und Thiere, welche auf 
den Ebenen nicht gedeihen würden. 
Das Wasser nimmt zwar einen sehr großen Theil auf der Erd- 
fläche ein; allein wäre desselben weniger vorhanden, so würde es 
an dem nöthigen Regen fehlen, und den Flüssen würde es an 
Wasser mangeln. Ohne Zweifel dient die große Menge Wasser 
auch, durch Verschluckung der Stickluft und anderer den Thieren 
nachtheiligen Luftgattungen, das Übermaß derselben zu vermindern. 
Was die Landthiere an Wohnplätzen verlieren, das gewinnen die 
Wasserthiere wieder. 
Für die Vertheilung des Wassers auf dem festen Lande ist sehr 
gesorgt. Die Berge, besonders die hohen, halten die Dünste aus 
der Luft, daß sie sich an ihnen verdichten und zu Quellen sam¬ 
meln. Die Ungleichheit des Erdbodens verursacht, daß allenthal¬ 
ben größere und kleinere Flüsse sich finden, nur einige weniger be¬ 
günstigte Gegenden ausgenommen. 
Die Mineralien sind ein sehr wichtiges Geschenk für die Men¬ 
schen, welches sich ganz deutlich auf den Gebrauch zur Bequem¬ 
lichkeit und zur wissenschaftlichen Bildung bezieht. Man nehme in 
Gedanken das Eisen weg, wie ganz anders würde nicht unser Zu¬ 
stand sein? Ohne die Kalkerde hätten wir nur Hütten von Lei¬ 
men oder von Holzstämmen. 
Die Luft, welche unsern Erdkörper umgiebt, steht mit den Pflan¬ 
zen und Thieren in genauer Verbindung. Den Gewächsen führt 
sie einen wichtigen Theil ihrer Nahrung zu, und nimmt die aus 
ihnen ausdünstenden luftartigen Stoffe auf. Das Leben der Thiere 
zu unterhalten, ist sie nothwendig. Die in den neuern Zeiten ent¬ 
deckte Zusammensetzung derselben aus zwei ungleichartigen Mate¬ 
rien ist eine sehr zweckmäßige Einrichtung. Die Luft löset mit 
Hülfe der Wärme das Wasser auf, trägt die in Wolken versam¬ 
melten entbundenen Dünste, und tränket mit ihrem Niederschlage 
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