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buch bilden, und endlich durch Sprachverftändniß wie¬
der in die Gedanken und Ideen Anderer über Gott
und seine Werke, und durch dieses Alles ein wahres
Bildungsbuch werden. „Das Lesen kann in den
Händen eines durchgebildeten Lehrers Außerordent¬
liches leisten." Wieder Diesterweg.
Das sind meine Forderungen an ein Lese¬
oder Schulbuch. Nicht ich stelle sie, der Schulzweck
macht sie. Sie gelten für jedes Lesebuch, gleich viel,
für welche Stufe des Unterrichts selbiges bearbeitet ist.
Vorliegendes, für die ersten zwei Schuljahre bestimmt,
ist mit Rücksicht auf diesen Kreis nach solchen Grund¬
sätzen bearbeitet. Stimmt man hierin mit mir überein,
so sehe man sich um in der Literatur der Fibeln —
wo kaum noch ein Plätzchen zum Niederlegen eines
neuen Lesebuchs vorhanden sein mögte — und wähle
dann das, was diesem Zwecke am meisten entspricht.
Will man aber in den ersten Schuljahren die Kinder
noch dem mechanischen Lesen überliefern; so braucht
man sich nicht lange umzusehen, denn hier ist die
Wahl leichter.
Dieses erste Schulbuch besteht aus vier Abthei¬
lungen. Die erste ist eine Vorschule der zweiten und
führt den Titel „Schreib-Leseunterricht", die zweite
„Lese - Schreibunterricht". Beide sind mit Rück¬
sicht auf die Orthographie nach der Lautver¬
schmelzung für die ersten Schreib- und Lese¬
übungen geordnet, greifen stets in einander und