mein Kind!“ antwortete die entzuͤckte Mutter, und
schloß sie liebevoll in ihre Arme. „Aber sage mir
doch, wie hast du es denn gemacht, daß du deinen
Fehler los geworden bist?“
Ich habe immer daran gedacht,“ antwortete
Meta; „und dann habe ich auch alle Morgen
und alle Abend den lieben Gott gebeten, daß er
mir helfen moͤchte. Da ist es mir immer leichter
geworden.“
Die Mutter vergoß Freudenthraͤnen. Meta
nahm die ihr zugedachten Sachen in Besitz, und
sah sich nachher geliebt von allen Menschen.
So lann ein fester Vorsatz auch Kinder von
ihren Fehlern heilen.
Die Mutter erzaͤhlte diese gluͤckliche Veraͤnde⸗
rung einst in Gegenwart eines Kindes, welches
eben diese Untugend an sich hatte.
Dieses wurde dadurch so geruͤhrt, daß es sich
auf der Stelle vornahm, Meta's Beispiele zu fol—
gen, um auch so gut und so liebenswuͤrdig zu wer—
den, als sie.
Auch diesem gelang es. — und so ward also
Meta nicht allein fuͤr sich besser und gluͤcklicher,
sondern verursachte noch dazu, daß auch andere Kin⸗
der sich besserten.
Welch Kind wollte sich und andern nicht auch
gern diese Freude machen?
31. Der betruͤbte Gustav.
Gustav. Ach! liebe Mutter, Karl koͤmmt
heute nicht.
Mutter.