Full text: Lesestücke für den vereinten Lese-, Denk-, Sprech- und Sprachunterricht, für die Heimats- und Naturkunde, so wie für den sittlich-religiösen Anschauungsunterricht (Theil 2)

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Willst nun, Sonne, fliehen mit «lern schönen Strahl ‘i 
nach dem Meere ziehen über Berg und Thal ? 
Abendglocken singen von der Thürme Dach mit 
gewalt’gein Schwingen dir den Abschied nach. 
Und die Hände heben zu Gebet sich all’, die Ge¬ 
bete schweben auf mit Glockenschall. 
Noch erhellt dein Blitzen auf dem Thurm den 
Kranz, und der Berge Spitzen mit dem Purpurglanz. 
Seht, sie ist geschieden, läszt uns in der Nacht; 
doch wir sind im Frieden, der im Himmel wacht. 
Du, o Gott der Wunder, der im Himmel wohnt, 
gehest nicht so unter, wie die Sonn’, der Mond. 
Wollest doch uns senden, Herr, dein ewig Ficht, 
dasz zu dir wir wenden unser Angesicht. 
16. Läßet die Sonne nicht untergehen über eurem Zorn. 
Eh' die Sonne verschwindet am Himmelszelt, 
eh' uns umhüllet die Nacht: 
Friede mit der ganzen Welt, 
mit jedem Feind gemacht. 
Wer Jörn und Haß behalt bei Nachr: 
weiß er, ob morgen er erwacht? 
17. Die Abenddämmerung. 
Seht, es sinkt der Sonnenstrahl, menschenleer wird 
Feld und Thal, Alles eilt der stillen Ruh’ seiner trau¬ 
ten Heimat zu. 
Wer mit Emsigkeit und Fleiß thätig war in seinem 
Kreis, der genießt mit Heiterkeit Ruhe und Zufriedenheit. 
Still beginnt der Mond den Lauf, heiter gehn die 
Sterne auf, und des Himmels heil'ge Pracht leuchtet 
durch die stille Nacht. 
Burgwarte, l. Schulbuch. 2. 
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