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Er ging an meiner Seite,
In gleichem Schritt und Tritt.
2. Eine Kugel kam geflogen,
Gilt's mir oder gilt es dir?
Ihn hat es weggerissen,
Er liegt mir vor den Füßen,
Als wär's ein Stück von mir.
3. Will mir die Hand noch reichen,
Derweil ich eben lad'.
Kann dir die Hand nicht geben,
Bleib' du im ew'gen Leben
Mein guter Kamerad!
L. Uhland. 1809.
14. Der
1. Lieblich war die Maiennacht,
Silberwölklein flogen,
Ob der holden Frühlingspracht
Freudig hingezogen.
2. Schlummernd lagen Wies' und
Hain,
Jeder Pfad verlassen;
Niemand als der Mondenschein
Wachte auf der Straßen.
3. Leise nur das Lüftchen sprach,
Und es zog gelinder
Durch das stille Schlafgemach
All der Frühlingskinder.
4. Heimlich nur das Bächlein schlich,
Denn der Blüthen Träume
Dufteten gar wonniglich
Durch die stillen Räume.
5. Rauher war mein Postillion,
Ließ die Geißel knallen,
Ueber Berg und Thal davon
Frisch sein Horn erschallen.
6. Und von flinken Rossen vier
Scholl der Hufe Schlagen,
Die durch's blühende Revier
Trabten mit Behagen.
7. Wald und Flur im schnellen Zug
Kaum gegrüßt — gemieden;
Und vorbei, wie Traumesflug
Schwand der Dörfer Frieden.
Staeg ging hy aen myn Zyde
En met gelike Schreen.
2. Een Kogel kwam gevlogen:
Wen trof Hy van ons bei?
Myn Kameraed, myn waerde,
Daer liegt Hy nu ter Aerde:
Jk wou, dat ik er lei.
3. Wil loch uw Hand my reiken,
Terwyl ik nog eens laed'.
Kunt gy geen Hand meer geven!
Blyf dan in't eeuwig Leven
Myn beste Kameraed.
I. F. Willems.
Postillion.
8. Mitten in dem Maienglück
Lag ein Kirchhof innen,
Der den raschen Wanderblick
Hielt zu ernstem Sinnen.
9. Hingelehnt an Bergesrand
War die bleiche Mauer,
Und das Kreuzbild Gottes stand
Hoch, in stummer Trauer.
10. Schwager ritt auf seiner Bahn
Stiller jetzt und trüber;
Und die Rosse hielt er an,
Sah zum Kreuz hinüber:
11. „Halten muß hier Roß und
Rad,
Mag's Euch nicht gefährden:
Drüben liegt mein Kamerad
In der kühlen Erden!
12. Ein gar herzlieber Gesell!
Herr, 's ist ewig Schade!
Keiner blies das Horn so hell,
Wie mein Kamerade!
13. Hier ich immer halten muß,
Dem dort unterm Rasen
Zum getreuen Brudergruß
Sein Leiblied zu blasen!"
14. Und dem Kirchhof sandt' er zu
Frohe Wandersänge,
Daß es in die Grabesruh',
Seinem Bruder dränge.