Full text: Deutschland (Theil 2)

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viel- Das Königreich Hanover hat nur im Süden einige 
nenuenswerthe Kunst-Betriebsamkeit, als in den Gegenden 
von Göttingen, Eimbeck und Osterode. Seine Haupthä- 
fen sind Emden und Stade. Es führt viel rohe Stoffe auf 
der Ems, Weser und Elbe aus, vorzüglich Getreide, Holz 
und Metalle. Noch geringer als in Hanover ist die Betrieb¬ 
samkeit des Kurheffen, besser aber die des Hessendarmstädter. 
Die Offenbacher Wagen sind berühmt; die Apoldaer (Sach¬ 
sen-Weimar) Strümpfe waren es. Braunschweig ist ein 
wichtiger Handelsort, und des Landes Gewerbthätigkeit 
richtet sich auf Zeuge und Metalle. Im Meklenburgischen 
und Oldenburgischen, wie überhaupt in den meisten kleine¬ 
ren Staaten, kann die Gewerbsthätigkeit keinen rechten 
Schwung erhalten. Man arbeitet größtentheils nur für 
den eigenen Bedarf. Der Handel im Meklenburgischen, 
Oldenburgischen und Holsteinischen wird durch die See und 
durch die Ausfuhr vieler roher Landeserzeugnisse belebt. 
Meklenburgs Haupthafen ist Rostock, Holsteins Haupt¬ 
hafen Altona. Sehr wichtigen Handel treiben die vier 
Freireichsstädte: Hamburg, Bremen, Lübeck und 
Frankfurt a. M., welches letztere auch eine große Messe 
hat. Zugleich haben diese Städte bedeutende Kunstge¬ 
werbe; Frankfurt Tabacksfabriken, Lübeck Zuckersiedereien, 
Bremen Zeug-Manufakturen, Hamburg Zuckersiedereien 
(300), Tabacksfabriken, Gerbereien, und vielerlei Zeug- 
Manufakturen. 
Der Deutsche Handel wird gehemmt durch die vielen 
Gränzen und die daran oft angebrachten Zölle, durch Man¬ 
gel einer ordentlichen Seemacht und auswärtiger Landbe¬ 
sitzungen, durch Erschwerung der Rheinschifffahrt von Sei¬ 
ten der Niederländer, so wie durch die abweichenden Ge¬ 
wichte, Maaße und Geldsorten. Selbst den einzelnen 
Staaten wird es schwer, in ihren sämmtlichen Landesbezir¬ 
ken dieselben Maaße, Gewichte und Münzen einzuführen. 
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