Full text: Deutschland (Theil 2)

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des Rheins waren alle wieder vereinigt, und es ward eine 
vorläufige Verwaltung der wieder eroberten Länder unter 
dem wackern, echt Deutschen Rittmeister von Stein einge¬ 
richtet. Die Verbündeten hatten in Frankreich keinen leichten 
Kampf, einige Schlachten gingen verloren, und hin und 
wieder trat das Volk in Masse auf; doch ward den 31. März 
Paris übergeben, Napoleon mußte Krone und Scepter nieder¬ 
legen und nach der Insel Elba gehen. Die Verbündeten 
zeigten sich großmüthig gegen die Franzosen in dem ersten 
Pariser Frieden (30. Mai 1814). Die Festungen in Deutsch¬ 
land, die sich bis dahin gehalten, wurden nun alle überge¬ 
ben , und in Wien versammelte sich ein Kongreß zur weitern 
Ausmittelung der Welt- und besonders der Deutschen Ange¬ 
legenheiten. Allein ehe man auf demselben über die Schick¬ 
sale der Völker entschied, kam Napoleon nach Frankreich 
zurück (1. März 1815), fast alle Franzosen fielen ihm zu, 
und der von den Verbündeten eingesetzte König Ludwig XVIII. 
mußte fliehen. Jetzt (8. Juni) kam das Grundgesetz der 
Deutschen Verfassung, die Deutsche Bundesakte, heraus; 
und bald darauf ward Napoleon, nachdem er den 16. Juni 
bei Ligny gesiegt hatte, am 18. Juni bei dells Allianz« 
gänzlich geschlagen. Napoleon legte zum zweiten Male Krone 
und Scepter nieder, mußte sich den Engländern ergeben, und 
ward als Gefangener, nach der fernen Insel Helena gebracht. 
Nach^dem_Sweiten Pariser Frieden (20. November 1816) 
mußten die Franzosen doch Einiges von dem wieder heraus¬ 
geben, was sie an Geld und Gut in Deutschland genommen 
hatten; doch blieben ihnen die Länder, welche Ludwig XIV. 
sich angeeignet hatte. 
Im folgenden Jahre (5. November 1816) ward der 
Deutsche Bundestag eröffnet, und überhaupt ist seit dem 
zweiten Pariser Frieden Manches gethan, um das innere 
Wohl Deutschlands wieder herzustellen. Allein der Kampf 
der Meinungen gegen einander, die Schulden der einzelnen
	        
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