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Groß ist das Reich der Erze. Gold und Platin kom¬
men gediegen vor; das Quecksilber Heils gediegen, theils in
andern Erzen, als' im Zinnober. Das Silber kommt gedie¬
gen baumförmig vor; das meiste aber wird aus dem roth¬
gültigen und weißgültigen Erz, aus dem Glaserz und dem
Hornerz gewonnen. Das Kupfer kommt auch gediegen vor.
Die bekanntesten Kupfererze sind: bunt, roth und weiß
Kupfererz, Kupferlasur, Malachit und Kupferglas. Die
Eisenerze sind: Schwefelkies, Magnetkies, Magneteisen¬
stein, Eisenglanz, rother und brauner Glaskopf, Spateisen¬
stein, Thoneisenstein, Eisenrahm, Eisenocker und Rasenei¬
senstein. Die Bleierze sind: Bleiglanz, eigentliches Blei¬
erz von mehrern Farben, und Bleierde. Das Zinn wird
gewonnen aus dem Zinnkies, Zinnstein und Zinnerz; der
Zink aus Galmei und Blende. Das Wkßmuthgeschlecht,
das Spießglasgeschlecht, das Braunsteingeschlecht, das Ko-
bald- und Arsenikgeschlecht sind, außer den erwähnten Erzen,
noch dik wichtigsten. Der Arsenik kommt sowohl gediegen
als im Arsenikkies und dem Rauschgelb vor.
Der Magneteisenstein hat eine eigne Kraft, er zieht das
Eisen an, vorzüglich geschieht dies an zwei Stellen jedes
Stückes. Diese beiden Stellen heißen Pole. Schleift man
diese Stellen und umlegt sie mit Eisen, so äußert das Eisen
im verstärkten Grade dieselbe Kraft, und man hat einen
bewaffneten Magnet. Ja, man kann aus bloßem Eisen,
durch Bestreichen mit dem bewaffneten Magnet, einen künst¬
lichen Magnet machen. Feine künstliche Magnete, in die
Waage gelegt, nennt man Magnetnadeln. Der eine Pol
derselben zeigt immer nach Norden, der andere Pol nach
Süden; denn die ganze Erde ist ein Magnet im Großen;
und bei zwei Magneten ziehen sich zwei Pole an, während
sich zwei abstoßen. Bringt man der Magnetnadel einen
andern Magnet oder Eisen sehr nahe, so wird ihre Richtung
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