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erobert und sich dort zum Könige von Böhmen krönen las¬ 
sen; und darum unterhandelte Maria Theresia mit Friedrich 
und bot ihm Schlesien bis zur Neiße an. Der König richtete 
schon zu Ende des Jahres 1741 eine Preußische Landesver¬ 
waltung in Schlesien ein, nämlich eine Kammer in Glogau 
und eine in Breslau, eroberte im Frühjahr 1742 Mähren 
und Glaz, und siegte in einem Treffen bei Czaslau und 
Chotusitz in Böhmen. Diesen Siegen folgte 1742 den 
11. Juni der Breslausche Frieden, worin Maria Theresia 
Schlesien^ mit Ausnahme von den drei noch jetzt Oestreichi¬ 
schen Bezirken, an Preußen abtrat. Die schon angefangene 
Einrichtung des Landes vollendete Friedrich; er machte die 
Kreiseintheilung, setzte Landräthe, ließ ein längst schon 
(seit 1721) angefangenes Steuerkataster beendigen, führte 
die Zwangsverpflichtung zum Soldatenstande, mit Aus¬ 
nahme mehrerer Städte und der Gebürgskreise, ein, hob 
die unmittelbare Verbindung der Katholiken mit dem Pabst, 
so wie die Fürstentage auf, verstärkte die Vesten Schweidnitz, 
Neiße und Glaz, richtete eine Feuerversicherungsanstalt ein, 
und schuf überhaupt ein neues Leben in Schlesien. Nach 
dem Breslauer Frieden siegte Maria Theresia gegen Baiern, 
Frankreich und die Bundesgenossen, und verstärkte sich durch 
ein Bündniß mit Sachsen und England. Friedrich schloß 
deshalb von Neuem mit dem Churfürsten von Baiern, jetzt 
Kaiser Karl VII., ein Bündniß, und rückte 1744 mit 
80,000 Mann in Böhmen ein. Allein so glänzend der 
Feldzug mit öer Eroberung von Prag (den 16. September) 
und Gefangennehmung von 12,000 Mann anfing, so 
mußte Friedrich doch mit vielem Verlust zurück, und ganz 
Oberschlesien siel in Oestreichische Hände. Im Jahr 174.4 
starb Kaiser Karl VII.; Friedrich erfocht den 4ten Juni 
einen Sieg bei Hohenfriedeberg, den 30. September einen 
zweiten bei Sor in Böhmen, dem den I5ten Dezember bei 
Kesselsdorf, unweit Dresden, ein dritter folgte, welchen der 
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