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Wenn man zwei Magnetnadeln, ungefähr in der Entfer¬ 
nung eines Zolls, neben einander stellt, so macht man eine merk¬ 
würdige Beobachtung. Die beiden Nordpole stoßen einander ab, 
aber der Nordpol des einen zieht den Südpol des andern an. 
Wenn ein walzenförmiges Stück Eisen mit Kupferdraht 
vielfach umwunden und durch diesen ein elektrischer Strom geleitet 
wird, so zeigt das Eisen die stärksten magnetischen Erscheinungen, 
die aber augenblicklich aufhören, sobald jener elektrische Strom 
unterbrochen wird. Wenn nun jenes Eisenstück hier im Orte 
aufaestellt und das Ende des Drahtes, womit es umwickelt ist, 
meilenweit fortgeleitet wäre, z. B. bis Köln, so könnte von dort 
aus das Eisenstück abwechselnd magnetisch gemacht werden, so 
daß es plötzlich ein metallenes Stäbchen anzöge und plötzlich 
wieder fahren ließe. Dieses metallene Stäbchen könnte ein Zei¬ 
ger sein, der auf einer Scheibe sich bewegt, welche, statt mit 
Zahlen, mit Buchstaben umschrieben wäre. Nun läßt es sich 
denken, daß der Zeiger von Köln aus so dirigirt werde, daß er 
bald auf diesen, bald auf jenen Buchstaben zeigt. Ein Mann 
also, der zu Köln an einem Ende des Drahtes sitzt, kann einem 
Andern, der hier am andern um das Eisenstück geflochtenen Ende 
des Drahtes sitzt, Buchstaben und ganze Wörter dictiren und zwar 
in wenigen Augenblicken. — Das ist so ungefähr die Einrichtung 
des elektrischen Telegraphen. — Um aber gründlich die 
Einrichtung desselben verstehen zu können, sind Kenntnisse erfor¬ 
derlich, die Schülern noch fehlen. 
»ihbPtU Abschnitt. 
Au- der Welt- und Erdkunde. 
238. Die Ehre Lottes. 
Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre, 
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort. 
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere; 
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort. 
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne? 
Wer führt die Sonn’ aus ihrem Zelt? 
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne 
Und läuft den Weg gleich als ein Held!
	        
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