d) Der Lesekasten und das Lesen. 45
lich mit dem Schalle der Sylben und Woͤrter uͤberein
koͤmmt, z. E. die Vorstellung sche, we, a, re, ze,
oder der Schall unsrer Namen der Buchstaben in dem
Worte schwarz, (wenn man die kurzen e etwas leise
spricht,) wird leicht in den Schall schwarz verwan⸗
delt, welches sich ganz anders verhaͤlt, wenn man
es, ze, ha, we, a, er, zet, in den Schall schwarz
verwandeln soll. Und zweytens, Franz hatte durch
das muͤndliche Buchstabierspiel, wie gesagt ist, eine
unglaubliche Fertigkeit, den getheilten Schall (der Na—
men der Buchstaben) mit dem einzelnen Schalle der
Sylben zu verknuͤpfen.
Also lernte Franz in einigen Wochen, auf
dem Leisten des Setzkastens lesen; und hernach
auch die Buchstaben hinsetzen, die ein vorgesagtes
Wort ausmachen, welches eine Voruͤbung des nach⸗
folgenden Schreibens ist. Nun las man ihm (wie
er durch das Exempel und die Veranstaltung der Vor⸗
gaͤnger Lust dazu hatte,) aus einem Buche etwas Ver⸗
staͤndliches und Angenehmes vor, welches er nachlas,
ohne zu buchstabiren, ausser Anfangs bey sehr schwe⸗
ren Sylben. Es hatte aber der Anfang des Buchs,
welches er zuerst las, nur lauter kleine Buchstaben.
Als hernach diejenigen Blaͤtter folgten, wo kleine und
grosse Buchstaben vermischt waren, oder wo er einen
teutschen Text mit lateinischen Lettern fand, da las er
auch dieses, nachdem es ihm vorgelesen war, und
man ihm zuweilen eine Erinnerung uͤber die Abwei⸗
chung einiger solcher Buchstaben, von der Form
des kleinen teutschen Alphabets, gemacht hatte. Er
lernte also vor Ende des vierten Jahres allerleh
(naͤm ⸗;