78 IV. ii. Von den göttlichen Strafen. 
muthung des Erfolgs dieser Gefahr, Ursache, sein 
eigenes und der (Deinigen Daseyn zu verwünschen. 
Verwirrung des Verstandes und Verzweiflung ist ihm 
nahe. Der Exempel sind nicht wenig, daß sie die 
besten Seelen ergriffen habe. Furchtbarer Lehrsatz 
für die Gewissenhaftesten!!! 
Wer aber fähig ist, ohne Verwünschung seiner 
selbst, den Lehrsatz von einer ewig quälendenStrafe für 
wahr zu halten; muß entweder diese Gefahr nicht an¬ 
schauend denken, oder den Irrthuni hegen, er sey 
schon der Gefahr zu sündigen entkommen; er werde 
derjenigen, die noch da ist, gewiß entgehen. Wer das 
Letzte glaubt, versteht sich selbst nicht, und verkennt die 
Natur der Gefahr. Denn wir entgehn kcinerGefahr mit 
Gewißheit, als nur derjenigen, welche, durch unsern 
itziqen Willen, schon aufhort, oder welche durch eine 
beständige (gewiß ohne Unterbrechung bevorstehende) 
Vorsichtigkeit auf immer wird vermieden werden. 
Also, meine Leser, hochgepriesen, kindlich ge¬ 
scheut, herzlich geliebt sey der allväterliche Gott! 
Denkt einmalnach, ob dieftrPreis Gottes nicht cineVer- 
wünschung,eine Verabscheuung, sey,der Lehre von ewiger 
Hollenpein auch des Strassenraubers und Mörders!!! 
12) Von dem Gebete und der Verehrung 
Gottes. 
Mensch! Gott ist dir weit mehr, als der allere 
beste menschliche Vater. Aber, zu jederzeit oder 
oft, kannst du an ihn nicht denken, als durch Hülfe
	        
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