Spanien. 55
Topase, Amethyste, Türkiffe, Granateti rc.; mineralische Was,
sor (i5oo Mineralquellen).
Die Einwohnerzahl beläuft sich nach der Zählung im
I. i8i5 auf 10,372,500 Seelen; 1817 an 12 Millionen.
Diesi' lebten in 18,871 Kirchspielen und 18,335 Ortschaften
(Pueblos), als i44 Städten (Dudades), 4351 Flecken (Vil,
las), unter denen sich aber mehrere ansehnliche Städte und selbst
Madrid befinden, und 12,549 Dörfern. Edelleute waren 1787.
479,653 (wovon beinahe £ auf Asturien kam); Klostergeistliche
93,689 in den 2126 Klöstern, 85,668 Weltgeisiliche, 896,844
Bauern, 950,156. Tagelöhner, Handwerksleute nur 262,982
und 89,073 in Fabriken Arbeitende; aber 281,082 Bediente,
60,780 Studenten, 5889 Advokaten und g54i Schreiber. Auch
viele heimliche Juden, Muhamedancr und an 5o,ooo unstate
Zigeuner (Gitanos). Das gelbe Fieber im Z. 1804 und die
Kriege feit dem I. 1808 haben die Bevölkerung sehr vermin,
derr. — Der Adel theilt sich in den höher» und niedern,
und der erstere in Grandes und Titulos. Die Grandes haben
von ihrer ehemaligen wirklichen Größe nur den äußern Schein
erhalten, daß sie sich zuweilen in Gegenwart des Königs be,
decken, den Titel Excellenz führen, ihren Rang mit regierenden
Herren gleich halten rc. Viele Familien führen die Titel:
Duque, Marques, Coude, VisconteS und Barone, ohne des,
wegen unter die Klaffe der Grandes zu gehören. Der König
ernennt zur Würde eines Grande zuweilen erblich, zuweilen
auch nur persönlich. Bei den Grandes und den meisten übri,
gen Familien des hohen Adels, ist die Erstgeburt eingeführt;
nur erstgcborne Söhne erhalten die Titel und Stammgüter
des Vaters; die übrigen führen den Familiennamen, oder den
Namen von einem ihnen zugefallenen Gut rc. Zum niedern
Adel, Hidalgo (von IJijo dalgo d. h. Sohn von Etwas)
oder Cavalleros und Escuderos (d. h. Ritter unb Schilbkuap,
peu), und in Catalonicn und Aragonien Hombrcs de Parcja
(d. i. Ritter oder Turnierleute) genannt, zahlt sich jeder, der
nicht von bürgerlichen Geschäften lebt. Sie sind von manchen
Volksauflagcn frei, und cs gibt unter ihnen Güterbesihcr, die
wie der hohe Adel ihre Unterthanen haben. In Biscaya
nennt sich jeder gutbesitzcnde Landmann Hidalgo, weil er nur
die Staatsgesehe für seinen Gebieter erkennt, und mit dem
ansehnlichsten Manne gleiche Vorrechte genießt. Nur in eint,
gen der ersten Städte ist itzt Wohlstand der Bürger zu suchen,
weil zweckwidrige Anstalten, Auflagen auf deu Fleiß der Arbei,
ter, schlechte Wege alles lebhafte Gewerbe aus den innern Lan,
desstadlen vertrieben haben. Die Städte theilen sich in Ein,