Full text: Die physikalische Erdbeschreibung (Theil 2)

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§. 93. 
Wirbel. 
Wenn sich im Flußbette Felsen befinden, welche daS 
daranstossende Wasser Wasser reflektiren, wodurch dasselbe 
anstatt fortzufließen sich kreisförmig bewegt, so entsteht 
ein Wirbel. 
Sehr heftige und ausgedehnte Wirbel nennt man 
Strudel. Bey der Kreisbewegung, die das Wasser bey 
den Strudeln äussert, entsteht in der Mitte derselben ei¬ 
ne merkliche Vertiefung; daher Gegenstände z. B. Schif¬ 
fe , die in dergleichen Strudel gerathen , durch 'die Ge¬ 
walt des kreisenden Wassers in die Tiefe hinabgezogen 
werden. 
Bekannte St nt bei: 
1. ) in der Donau: der Strudel bey dem Städt¬ 
chen Grein; und 200 Fuß weiter hinab der Wirbel. 
Der Strudel wird hier durch eine Menge theils un¬ 
ter dem Wasser liegender, theils darüber hinausragender 
Felsenklippen, der Wirbel aber durch einen an 13 F. aus 
dem Wasser hervorragenden Felsen, der sich den aus dem 
Strudel schnell herabschießenden Fluthen plötzlich entgegen- 
stemmt, verursacht. 
Seitdem Maria Theresia die gefährlichsten Felsen 
sprengen ließ, ist die Schifffahet weniger gefahrvoll, so 
daß Unglücksfalle unter die Seltenheiten gehören #) 
2. ) im Rheine: bey Bingen, das sogenannte 
B in ge rloch, wo die Felsen quer in das Flußbett sich 
erstrecken, und auch unter dem Wasser liegen, so daß nur 
auf einer Seite eine Fahrt übrig bleibt. 
*) Die Sage, daß sich bey dem Donauwirbel ein Theil des Was¬ 
sers unter der Erde verliere, und erst im Neusiedlersee in Um 
gärn wieder hervorkomme, ist grundlos.
	        
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