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zweite Periode.
dem er zuvor den Prinzen Karl Albert von Carignan bis 1321
zur Ankunft seines abwesenden Bruders Karl Felix zum
Regenten ernannt hatte.
Der Prinz Regent nahm am 15. Marz die Versas-15Mr»,
su ng an, legte aber schon am 22. März die Regentschaft 22Mrz.
nieder, da der neue König Karl Felix keine Veränderung
der Verfassung zulassen wollte. Jetzt vereinigte sich mit der
treu gebliebenen sardinischen Heeres-Abtheilung eine öster¬
reichische Armee unter Bubna, und unterdrückte den
Aufstand ohne große Anstrengung.
Um Ruhe und Ordnung aufrecht zu erhalten, blieben
vermöge des Vertrages vom 24. Juli 1821, den der König 24 Juli
Karl Felix mit Rußland, Preußen und Oesterreich abschloß,
12.000 Mann Oesterreicher in Piemont stehen. Da aber
tiefe Ruhe im ganzen Umfange des sardinischen Staates
herrschte, so ward im September 1823 Piemont von den i»23
Oesterreichern geräumt. Am 10. Jan. 1824 starb der ehe- 1824
malige König Victor Emanuel zu Montcalieri. "Ja».
§. 192. D i e Schweiz.
Beim Ausbruche der französischen Revolution hatte sich N8-,
die Schweiz parteilos erhalten, und alle Zwistigkeiten
mit der französischen Republik vermieden. Dennoch mußte
es geschehen, daß Helvetien im Frieden zu Campo For- n-n
mio 1797 Bruntrut an Frankreich, Veltlin und Bor¬
mio an die cisalpinische Republik ab trat.
In der Schweiz bestanden zwei Parteien, die aristo¬
kratische und die demokratische. Die letztere neigte
sich zu Frankreich hin, und stand damit in heimlicher Ver¬
bindung. Endlich erklärten Mühlhausen und das
Waadtland den Wunsch', mit Frankreich vereinigt zu wer¬
den. Die französische Regierung unterstützte die Demokraten
in der Waadt gegen Bern, und erklärte am 26. Jan. 1798 ms
das Waadtland zur lemanischen Republik. 2ü.Ja„.
Bern griff zu den Waffen, wurde aber nach einer tapfern
Gegenwehr von den Franzosen überwältigt. Am 12. April 12.«pr.
1798 vereinigten sich die Abgeordneten der dem okratischen
Kantone zur Bildung einer neuen unth eil baren hel¬
vetischen Republik, die von einem Direktorium
von 5 Mitgliedern regiert werden sollte, und zwangen die
widerstrebenden Kantone mit Gewalt zur Einwilligung. Die
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