5) in den westlichen Erdstrich, welcher sich sehr von der 
Maste des Festlandes trennt und durch den Kaspischen See, das 
schwarze und mittelländische Meer und durch den Persischen und Ara¬ 
bischen Busen einige Ähnlichkeit mit einer Halbinsel hat. Dieser Erd¬ 
strich, welcher vorzüglich Arabien und die Asiatische Türkei begreift, 
ist im Allgemeinen trocken und oft dürre, hat beständige Winde und 
große Heiterkeit der Luft, Plateaus, die zum Theil sandig und wenig 
niedriger als die darauf sich erhebenden Gebirge sind, wenig beträcht¬ 
liche Flüsse, aber viele Seen ohne Abfluß. Die Nahe des heißen Afrika, 
die Beschaffenheit des Bodens und seine geringe Wassermasse geben 
ihm eine höhere Warme, als selbst den südlichsten Landern Asiens. 
Das Russische Reich in Asien. 
Von dem Kaukasus, dem größten und höchsten Gebirge des 
Asiatischen Rußlands, findet man oben S. 12 eine Beschreibung. 
Von einem andern Gebirge des Russischen Asiens, dem Ararat, der 
erst, seit der Eroberung der Provinz Armenien im I. 1828, zum 
Russischen Gebiete gehört, geben wir hier einige Nachrichten. Der Ararat 
erhebt sich auf dem Armenischen Hochlande und steht bei den Armem- 
schen Christen in großem Ruse der Heiligkeit, weil sie so wie auch die 
benachbarten Völker den Glauben haben, daß die Arche Noah auf dem 
Ararat ihren Ruhepunkt gefunden habe, und daß sich noch heutiges 
Tages die Überreste derselben aus den Ararat befanden. Zu dieser Sage 
bat wahrscheinlich die Stelle l. Mos. 8, 4 die Veranlassung gegeben. 
Der große Haufe der Armenier nennt diesen Berg Massis, die 
Türken und Perser aber nennen ihn Agh ridagh, d. h. steilen Berg, 
welchen Namen der Ararat in der That verdient, da er sich mit sei¬ 
nem Doppelgipfel steil erhebt. So viel man weiß, war sein Gipfel 
noch von niemand erstiegen worden, bis es endlich im I. 1829 dem 
Reisenden Par rot gelang, nachdem er zweimal vergebens den Versuch 
gemacht hatte. Am 13. September 1829 verließ er Tiflis, das 40 
M. von dem am Fuße des Ararat liegenden Dorfe Argh-Uri ent¬ 
fernt ist, mit dem Vorsatze den Gipfel des Ararat zu ersteigen. Er 
besuchte auf dieser Reise das berühmte Kloster Et sch miazin, wo der 
Patriarch oder das Haupt der Armenischen Kirche seinen Sitz hat, 
und Parrot eine freundliche Aufnahme fand. Etschmiazin liegt 2867 
F. über dem Meere und ist mit einer 30 F. hohen Mauer umgeben, 
die ^ M. im Umfange hat und mit Schießscharten, Thürmen auf den 
Ecken und 2 Haupt- und 3 kleinern Eingängen versehen ist. Die 
Hauptzierde und der wahre Schatz dieses Klosters, welchem es keinen 
geringen Antheil seines Ansehens unter den Armeniern verdankt, sind 
die heiligen Reliquien, die man in der Kirche, in wohl verschlossenen 
Kästchen aufbewahrt und nur auf besondere Veranlassungen heraus¬ 
nimmt und zur Schau stellt, was aber stets unter Gebet und Gesang
	        
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