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dem Rheine bildet. Nördlich der Eder und südlich der Lenne ist das Rothlager-
Gebirge. Nördlich der Sieg und südlich der Lenne ist das Ebbegebirge, deffen
Zweige sich an der Lenne und Ruhr weiter ziehen. Auf dem rechten Lenne-Ufer und dem
linken Ruhr-Ufer befindet sich das Lennegebirge, oder das sogenannte Sauerländische
Gebirge. Nördlich der Ruhr und südlich der Lippe ist der Haar sträng, dessen süd¬
sicher Theil der Arnsberger-Wald heißt. Als westliche Fortsetzung des Haarstranges
ist der Ardey zu betrachten, welcher die Wasserscheide zwischen Ruhr und Emscher bildet,
festlich steht der Haarstrang mit dem Egge-Gebirge in Verbindung. An die Egge
schließt sich in einem großen nordwestlichen Bogen der Teutoburgerwald. Nördlich
vom Teutoburgerwalde befindet sich das Wesergebirge, welches oberhalb Minden von
der Weser durchbrochen wird und an dieser Stelle die Porta-Westphalika heißt.
DieHaard, auf dem linken Lippeufer, nördlich von Recklinghausen, die Volten-Berge,
südlich von Dülmen, und die Hügelreihen zwischen Koesfeld und Horstmar sind von we¬
niger Bedeutung. Die Provinz führt dem Rheine folgende Nebenflüsse zu: die Lahn,
die Sieg mit der Agger, die Ruhr mit der Lenne, die Emscher und die Lippe. Ferner
entspringt in der Provinz die Ems, welche in den Dollart mündet; die Eder und die
Diemel, welche Nebenflüsse der Weser sind. Die Weser gehört der Provinz nur auf
kurze Strecken an.
Produkte. Die Provinz Westphalen ist im Ganzen recht fruchtbar und ergiebig
zu nennen, denn aus allen Reichen der Natur werden Produkte gewonnen. Zählen wir
dieselben nach den drei Naturreichen auf. a. Aus dem Thierreiche: Obgleich sich
alle Hausthiere vorfinden, so wird doch die Schweine- und Ziegenzucht besonders eifrig
getrieben. Die Kreise Beckum, Koesfeld, Tecklenburg, Warendorf, Recklinghausen, Minden,
Lübbecke, Herford liefern besonders viele Schweine. Die meisten Ziegen liefert der Kreis
Höxter. Auch die Pferde- und Rindviehzucht ist nicht unbeträchtlich, und sucht man die¬
selbe durch Vereine und Landgestüte zu heben. Die Schaafzucht ist nicht bedeutend zu
nennen, und bedarf dieselbe noch sehr der Veredelung, d. Aus dem Pflanzenreiche:
Der Ackerbau verschafft für die sehr volkreiche Provinz nicht überall den nöthigen Bedarf.
Es gibt jedoch sehr fruchtbare Gegenden, z. B. die Warburger- und die Soester Börde,
das Sintfeld und der Hel weg. Letzterer, nördlich von der Ruhr gelegen, ist die eigent¬
liche Kornkammer Westphalens. Die Gebirgsgegenden im Süden, und das Flachland im
nord- und nordwestl. Theile sind weniger fruchtbar. Die Haupterzeugnisse sind Getreide,
Buchweizen, viel Flachs und Kartoffeln. Die Kreise Minden, Lübbecke, Herford, Bielefeld,
Halle und Wiedenbrück liefern am meisten Flachs und Hanf. Die schönsten Wiesen und
Weiden trifft man im Siegen'schen an; und die größten Waldungen in den Kreisen Siegen,
Wittgenstein, Hagen, Altena und Arnsberg, so wie auf dem Teutoburger-Walde, o. Aus
dem Mineralreiche: Das Mineralreich ist sehr ergiebig, denn die Steinkohlenberg¬
werke sind unerschöpflich und liefern jährlich beinahe für l.V2 Millionen Thaler Kohlen.
Im Siegen'schen wird viel Kupfer, bei Brilon und Iserlohn viel Galmei, (woraus Zink
bereitet wird) gewonnen, und an Eisen ist ebenfalls großer Reichthum vorhanden. Jährlich
werden über 80,000 Centner vorzüglichen Eisens gewonnen. An Salz ist die Provinz
ebenfalls reich. Die größte Saline ist die Königliche Saline Königsborn bei Unna,
welche jährlich 120,000 Centner Salz liefert. Andere Salzwerke befinden sich zu Höppe,
Neuwerk, Sassendorf, Westerkotten, Salzkotten, Neusalzwerk und Gottesgabe. Der Werth
des jährlich gewonnenen Salzes beträgt über 1 Mill. Thaler.
Handel, Gewerbe und Fabriken erfreuen sich eines blühenden Zustandes, und
haben in neuester Zeit durch Anlegung von Eisenbahnen um so mehr einen erfreulichen
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