64 Afrika. Der Sudan, Senegambien, Oberguinea.
des Sudan von höchstens 1000 F. Höhe, cs find weite Ebenen,
die fich ganz allmählich nach N. zur Wüste herabseuken, und deren
trockener, nicht unfruchtbarer Boden nach und nach in die öden
Sandfiächen der Sahara übergeht. Ein ähnlicher Uebergangsstrich
zieht fich auch am nördlichen Rande der oben erwähnten nördli¬
chen Stufenländer von Zallonkadu (§. 178) hin, die Halbwüsten
Landschaften Kaarta und Eliudamar bildend; er scheint selbst
an der Nordseite des unteren Senegal bis an das Meer zu rei¬
chen und hier den Gummi zum Handel zu liefern. Der Joliba
aber (Niger) entspringt in Kuranko, das zu Timbu gehört,
und fließt anfangs an der Südseite von Zallonkadu nach' NO.,
bis er, die Ketten des Stufenlandes Mandingo in den Strom-
schnellen von Bammaku durchbrechend, die tiefere Ebene erreicht,
wo er im weiteren Laufe nach NO. in den großen See Debo
fällt. Bon da geht sein mittlerer Lauf von der Handelsstadt
Timbukru an nach SO., bis er bei Bussa in Stromschnellen
zwischen den letzten Borsprüngen des Kong und des Berglandcs
von Haussa den unteren, nach S. gerichteten Lauf beginnt (unter
dem Namen Quorra), welcher durch ein tief liegendes, äußerst
fruchtbares, gut bewässertes Land führt. An der Mündung bildet
der Fluß in Benin ein bedeutendes Delta voll ungesunder
Sumpfwälder und von vielen Armen durchschnitten, von denen
die bedeutendsten der Nun und der Formosa find.
(Anm. Die Geschichte der Entdeckung des Niger. Die Lage von Tim-
buktu).
§. 183. Das Küstenland von Sierra Leona bis zur Mün¬
dung des Zoliba (und weiter bis C. Lopez §. 175) heißt Ober¬
guinea, es ist außer um das Delta des Quorra allenthalben
nur schmal. Zn ihm folgt aufBenin in W. die Selavenküste
(bis zum Bolta), dann die Goldküste (bis W. von E. Tres-
puntas), die Elfenbeinküste (bis E. Palmas), die Pfeffer¬
küste (Körnerküste bis C. Mesurado), dann Sierra Leona.
Diese schmalen Küstenlandschaftcn find in der Regel gut bewaldet,
fruchtbar, allein sehr ungesund, obschon das Klima viel kühler ist
als in den heißen Ebenen des inneren Sudan. Mangel an
Häfen erschwert überall den Verkehr und das Eindringen in das
Zuñere, nicht weniger freilich der Selavcnhandel mir seinen Bcr-
derben bringenden Folgen.
§. 184. Die Bewohner dieses ausgedehnten Landes find al¬
lenthalben Neger, die in verschiedene Stämme zerfallen. So im
Westen besonders die Ful ah (in Timbu und am oberen Zoliba,
auch sonst noch zerstreut durch den ganzen Sudan), eines der ge¬
bildetsten aller Negervölker, die Zalof im sencgambischen Küsten¬
lande, die Mandingo, ursprünglich heimisch in dem gleichnami¬
gen Lande (§. 178),' allein als thätige Kaufleute, Herrscher und