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Asien. Sibirien.
§. 221. Die Fortsetzung der Ketten des daürischen Abfall-
landeö bildet über die Ostgränze des Hochlandes hinaus daS
Gebirgsland Zablonoi chrebet, wahrscheinlich von nickt mehr
bedeutender Höhe, welches aus öden Bcrgflächcn voll Seen und
Sümpfe und einzelnen Ketten besteht und sehr wild und un-
wirthlich und nur von umherziehenden Zägerhorden bewohnt ist.
Es senkt sich gegen S. bis tief in den großen Bogen des Mit¬
tellaufes des Amur herab und reicht in O. bis an das Meer.
Daran schließt sich nördlicher das albanische Gebirge, ein
Hochland von 2 bis 3000 F. Höhe, von Bergketten durchzogen,
die bis 4500 F. aufsteigen, vom Aldau bewässert, in seiner
Beschaffenheit dem Zablonoi ähnlich und steil zum Meere, allmäh¬
lich nach W. abfallend. Seine Ausdehnung gegen NO. ist un¬
bekannt, Berge sind in dieser Richtung bis zum Oftcap und zur
Behringsstraße hin beobachtet worden, allein sie scheinen nicht mit
den albanischen und noch weniger mit denen von Kamtschatka in
unmittelbarer Verbindung zn stehen.
§. 222. Am Fuße dieses großen Gebirgswalles breitet sich
das sibiriscke Tiefland aus nach W. bis zum Ural in Ge¬
stalt eines nach O. spitz zulaufenden Dreiecks, 187000 QM. groß.
Dieser ausgedehnte Landstrich senkt sich vom Fuße der Berge, wo
er im Ganzen etwa noch 500 F. Höhe hat, allmählich nach N.
herab, er hat in seiner Natur viele Achnlichkeit mit dem Tieflande,
das sich W. vom Ural ausdehnt, und in seiner Vegetation (bis
wenigstens zum Zenisci hin) große Verwandtschaft mit Europa,
wie denn auch kein Theil Asiens die europäische Bildung reiner
und allgemeiner angenommen hat als Westsibirien. Zm Süd¬
westtheile besteht das Tiefland aus großen, dürren, holz und
wasserarmen, meist nur von Nomaden bewohnten Steppen (die
songarische, die kirgisische, die i sch im sch e, östlich vom
Zrtisch die Baraba); sie reichen gegen S. bis an eine oft un¬
terbrochene Kette von niedrigen, wilden und kahlen Felsbergen
(der Ulutau, das alginskische Gebirge), die von den letzten
Höhen des Abfalllandes der Songarci (§. 217) nach W/bis
gegen den Ural ziehen, ohne ihn zu erreichen, vielmehr durch eine
breite Ebene mit Steppenseen von ihm getrennt werden. Nördlich
von den Steppen liegt Waldland mit oft sandigem, eben nicht
fruchtbaren Boden, doch sehr gut bewässert und von reichen Flußtbä-
lern durchschnitten. Oestlicher und jenseits des Zenisei reicht dieses
hüglige Waldland gewöhnlich bis an die Gebirgsabhange, allein
gegen N. tritt zuletzt überall die furchtbare Natur der Polarläu-
der auf, die aller Verbreitung der Cultur hier eine Gränze setzt.
8- 223. Drei große Stromsysteme entspringen in den nörd¬
lichen Randgebirgöländern des Hochlandes und durchströmen und
bewässern das Tiefland. Das des Ob entsteht aus zwei Haupt-
tz